Coronavirus

Italien im Modus der "Kriegswirtschaft"

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Industrielle rufen zu Maßnahmen für Behebung der Liquiditätsengpässe auf: "Mit dem Produktionsstopp beginnt eine Zeit der Kriegswirtschaft."

Nachdem Italien zur Eingrenzung der Coronavirus-Epidemie die Einstellung aller nicht lebenswichtigen Produktionen beschlossen hat, rechnen die italienischen Industriellen mit Verlusten von 100 Milliarden Euro im Monat. "Mit dem Produktionsstopp beginnt für Italien eine Zeit der Kriegswirtschaft", sagte Industriellenchef Vincenzo Boccia im Interview mit dem Radiosender "Radio Capital" am Montag.

"Die Gesundheit muss in dieser Zeit den Vorrang haben, wir müssen jedoch vermeiden, dass viele Unternehmen nach dieser Epidemie wegen Liquiditätsengpässen nicht wieder öffnen können", sagte der Präsident des Industriellenverbands Confindustria. "Wie kann ein Unternehmen mit Null-Umsatz überleben? Wir müssen Lösungen finden", sagte Boccia.

Prioritär sei die Behebung der Liquiditätsengpässe der Unternehmen. Vieles hänge jedenfalls von der Dauer des Produktionsstopps ab. "Sind es nur zwei Wochen ist es eine Sache. Werden es Monate, dann werden die Schäden gravierend sein", erklärte der Industriellenchef.

Das von der Regierung gebilligte Hilfspaket mit 25 Milliarden Euro könne Mitarbeiter auf Kurzarbeit stützen. Die Zahl der Arbeitnehmer auf Kurzarbeit Null werde jedoch nach dem jüngsten Produktionsstopp noch mehr wachsen, warnte Boccia.

(APA)

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