Windkraftanlagen

Nordex-Ausblick freut Anleger

Nordex baut Windkraftturbinen.
Nordex baut Windkraftturbinen.(c) REUTERS (TOBIAS SCHWARZ)
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Die Unsicherheit durch die Coronavirus-Pandemie bleibt aber.

Hamburg. Der Ausblick des angeschlagenen Windkraftanlagenbauers Nordex gefiel den Aktionären am Dienstag: Die Aktie stieg im zweistelligen Prozentbereich an, nachdem sie sich seit einem Monat halbiert hatte. Dennoch warnte Nordex: Vor dem Hintergrund der Coronapandemie unterliege die Geschäftsentwicklung im laufenden Jahr erheblichen Unsicherheiten, teilte das SDAX-Unternehmen bei der Vorlage ausführlicher Geschäftszahlen in Hamburg mit. Es sei noch zu früh, die Auswirkungen dieser neuen, komplexen und sich ständig verändernden Situation abschließend einzuschätzen.

Der neue Ausblick basiere auf der Annahme, dass das Unternehmen in der Lage sein wird, den starken Auftragsbestand effizient und ohne größere Unterbrechungen trotz der derzeitigen Situation abzuarbeiten. Nordex hat sich für 2020 einen Umsatz von 4,2 bis 4,8 Mrd. Euro sowie ein bereinigtes Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) von 160 bis 240 Mio. Euro vorgenommen. Sollte es dennoch umfassendere Störungen durch die Pandemie geben, könne eine Anpassung der Prognose notwendig sein.

Zum Jahresstart habe sich der Turbinen-Auftragsbestand von Nordex auf 5,5 Mrd. Euro belaufen. Im abgelaufenen Jahr konnte das Unternehmen seine Verluste zudem von 83,9 Mio. Euro 2018 auf 72,6 Mio. Euro reduzieren. Der Umsatz kletterte 2019 wie bereits bekannt um ein Drittel auf rund 3,3 Mrd. Euro. Auch beim Auftragseingang konnte Nordex deutlich zulegen mit einem Plus von 31 Prozent auf 6,21 Gigawatt. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) legte um rund 22 Prozent auf knapp 124 Mio. Euro zu. Die entsprechende Marge sank um 0,3 Prozentpunkte auf 3,8 Prozent.

Vorsicht nötig

Goldman-Sachs-Analyst Ajay Patel nannte den Ausblick im Rahmen seiner Erwartung, was ein gutes Zeichen sei mit Blick auf den Kursrutsch seit Anfang März. Mit seinem Kursziel von 11,70 Euro sieht er noch deutlich Luft nach oben. Er mahnte aber auch zur Vorsicht, weil die Risken durch die Coronakrise noch nicht bekannt seien.

Die Nordex-Aktien hatten von Mitte November 2019 bis zum Beginn des Corona-Crashs vor gut vier Wochen um die Marke von zwölf Euro gependelt. Bis zum Vortag waren sie dann bis auf 5,55 Euro abgerutscht, dem tiefsten Kurs seit 2013. Mit dem aktuellen Kurssprung haben sie immerhin die Verluste der letzten Tage wieder aufgeholt. Ende 2015 hatte eine Nordex-Aktie aber noch 30 Euro gekostet. Dem Unternehmen machten – wie auch seinen Branchenkollegen – Überkapazitäten zu schaffen.  (DPA-AFX/red.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 25.03.2020)

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