Ostern findet statt, aber Feiern nur im Not-Modus

Der Höhepunkt des Kirchenjahres markiert auch den Höhepunkt der Einschränkungen für die katholische Kirche.
Der Höhepunkt des Kirchenjahres markiert auch den Höhepunkt der Einschränkungen für die katholische Kirche.imago images/epd
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Die Bischöfe legen Richtlinien für die Karwoche vor: keine Messen mit mehr als vier Gläubigen, keine Prozessionen.

Wien. Der Höhepunkt des Kirchenjahres markiert auch den Höhepunkt der Einschränkungen für die katholische Kirche. Ostern, die Feier der Osternacht, werden Priester zwar feiern. Wie jedes Jahr? Ganz und gar nicht. Diesmal dürfen höchstens vier weitere mit dabei sein.

Tief auch im Brauchtum verankerte Prozessionen wie jene am Palmsonntag müssen wegen der behördlichen Pandemieverbote gestrichen werden, ebenso die Fußwaschung am Gründonnerstag, das von manchen praktizierte Küssen des Kreuzes am Karfreitag, selbst die Osterkerze wird oft nicht an einem Osterfeuer entzündet werden können. Die üblicherweise in der Karwoche gefeierten Chrisammessen mit Segnung des Öls, das bei Taufe, Krankensalbung verwendet wird, werden überhaupt abgesagt und auf unbestimmte Zeit verschoben.

Das haben Österreichs Bischöfe am Mittwoch in einem Rundlaufbeschluss als Rahmen für die Feier von Karwoche und Ostern in Zeiten der Coronakrise festgelegt. Der zelebrierende Priester solle vier Gläubige bitten, „die erklärterweise gesund sind und nicht einer Risikogruppe angehören“, wie es in dem Papier heißt, mit ihm die Osterwoche liturgisch zu begehen.

Kein „heiliger Rest“

Diese Gruppe seien weder „Auserwählte“ noch „heiliger Rest“, sondern Repräsentanten. Alle anderen Katholiken sind aufgerufen, Ostern (sowie Gründonnerstag und Karfreitag) unter Nutzung von Medien und Internet oder als „Hauskirche“ mitzuvollziehen. Als Motto haben die Bischöfe ihren Vorgaben ein Wort aus dem Philipperbrief des Neuen Testaments vorangestellt: „Ich habe gelernt, mich in jeder Lage zurechtzufinden: Ich weiß Entbehrungen zu ertragen, ich kann im Überfluss leben.“ (d. n.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 26.03.2020)

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