Thema in „Die Lieblinge der Justiz“: die abscheuliche Gewalt, die Menschen anderen zu jeder Zeit antun. Und: Gerechtigkeit ist eine Illusion. Tiefschwarzer Humor und postmoderne Konstruktion kennzeichnen diese „parahistorische“ Prosa.
Die Todesarten in den Kriminalfällen, die Juri Andruchowytsch in seinem „Parahistorischen Roman in achteinhalb Kapiteln“, „Die Lieblinge der Justiz“, darstellt, sind mannigfach, die Charaktere der vorgestellten Delinquenten facettenreich, das Ergebnis ist im Effekt stets ähnlich: Da taumelt einer, fehlgeleitet durch Ideologie, Verliebtheit oder aus sehr niederen Impulsen, jedenfalls gravierend verblendet und mehr oder weniger wahnsinnig, durch die Welt. Durch Missgeschick, Pech, Zufall, Schicksal oder Verrat gelangt er mitunter in die Fänge der Justiz, mitunter entkommt er ihr aber auch (wieder), und beides hat, so zeigen die acht vorgestellten Fälle, am Ende nicht viel mit Gerechtigkeit zu tun, wie das der Begriff „Justiz“ suggerieren würde.