Asyl: Fekter sucht neue Traiskirchen-Betreiber

Asyl: Innenministerium sucht neue Traiskirchen-Betreiber
Asyl: Innenministerium sucht neue Traiskirchen-Betreiber(c) APA (Helmut Fohringer)
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Das deutsche Unternehmen "European Homecare" steigt aus dem Betreuungsvertrag für Flüchtlingsheime aus, die Aufgabe rentiere sich nicht. Innenministerin Maria Fekter muss die Aufgabe neu ausschreiben.

Innenministerin Maria Fekter (ÖVP) ist auf der Suche nach möglicherweise neuen Betreuern für die diversen Flüchtlingseinrichtungen. Der Betreiber von Traiskirchen, Thalham, Bad Kreuzen und Reichenau, das deutsche Unternehmern "European Homecare", hat die Verträge mit dem Bund gekündigt, da sich angesichts sinkender Asylwerberzahlen die Aufgabe nicht mehr rentiert. Entsprechende Medienberichte bestätigte "European Homecare"-Sprecher Wilhelm Brunner Montag-Mittag.

Eine Ausschreibung für die neuen Betreuer soll nun im Herbst erfolgen. Ab Frühling 2011 sollen sie die Aufgabe wahrnehmen. In der Übergangszeit leitet weiter "European Homecare" die Betreuung. Abgerechnet wird in der Zwischenzeit nicht mehr wie beim regulären Vertrag nach Fallzahl sondern nach tatsächlich entstandenen Kosten, die vom Innenministerium abgegolten werden. Ob dies nun mehr oder weniger Geld für "European Homecare" bedeutet, wollten weder der Unternehmenssprecher noch ein Sprecher des Innenministeriums einschätzen.

Zu wenig Asylwerber

Das in Essen beheimatete Unternehmen hatte 2002/2003 eine Ausschreibung des Innenministeriums für sich entschieden und seither ein unbefristetes Vertragsverhältnis, das im Juni von der Geschäftsführung gekündet wurde. Ursprünglich war man von rund tausend zu betreuenden Asylwerbern ausgegangen, zuletzt waren es nur noch etwas über 400. Da pro Fall abgerechnet wurde, ergab sich für "European Homecare" ein ordentlicher Rückgang bei den Einnahmen.

Bei der Ausschreibung war das Auftragsgesamt-Volumen mit rund fünf Millionen Euro pro Jahr geschätzt worden. "European Homecare" hatte als günstigster Bieter offeriert, die Betreuung für 12,90 Euro pro Tag und Asylwerber zu übernehmen.

Ob man bei der Neuausschreibung wieder dabei ist, ließ Brunner offen. Das könne man erst beurteilen, wenn man die Unterlagen einsehen könne. Vor acht Jahren unterlegen war ein Konsortium von Hilfsorganisationen, angeführt von Rotem Kreuz, Caritas und Diakonie. Auch hier ist noch nicht klar, ob ein neuer Anlauf genommen wird.

(APA)

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