Geldmarkt

Nationalbank verspricht Banken regulatorische Erleichterungen

Vize-Gouverneur Gottfried Haber
Vize-Gouverneur Gottfried HaberAPA/HELMUT FOHRINGER
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Die Nationalbank ist dafür aufgestellt, Österreich mit Bargeld zu versorgen.  Die heimischen Banken seien "deutlich krisenfester" als vor zehn Jahren.

Die Bankenaufsicht wird "ihren Spielraum bei Maßnahmen nutzen, um den Banken vorübergehend regulatorische Erleichterungen zuzugestehen", versprach Gottfried Haber, Vize-Gouverneur der Nationalbank, am Dienstag anlässlich der Präsentation des OeNB-Jahresberichts. Österreichs Banken seien "deutlich krisenfester" als vor zehn Jahren, die Bemühungen der Vergangenheit wirkten nun der Krise entgegen.

Die Nationalbank (OeNB) hat für 2019 ein gutes Geschäftsergebnis ausgewiesen. Diversifikation und risikoreduzierende Maßnahmen hätten sich gelohnt, so Nationalbankdirektor Thomas Steiner. Die Bilanzsumme stieg zum Jahresende um 3,3 Prozent auf rund 155 Milliarden Euro. Der Anstieg des Goldpreises habe die Bilanz um 2 Milliarden Euro, der gestiegene Euro-Banknotenumlauf um 3 Milliarden Euro erhöht.

Da die Aufwendungen, vor allem dank rückläufiger Kosten für die Altersvorsorge, sanken, legte das geschäftliche Ergebnis um 15,7 Prozent auf 328 Millionen Euro zu. An den Bund werden 248 Mio. Euro gezahlt, davon entfallen 182 Millionen Euro auf den 90-prozentigen Gewinnanteil des Bundes und 65 Millionen Euro auf die Körperschaftsteuer. Die FTE-Nationalstiftung erhält 66,7 Millionen Euro, davon 30,3 Millionen Euro aus dem Gewinnanteil des Bundes und 36,4 Millionen Euro aus der Veranlagung des Jubiläumsfonds. Das Nettozinsergebnis der OeNB sank von 720 Millionen Euro im Vorjahr auf 681 Millionen Euro.

Für das Jahr 2020 hat die Umsetzung der im März von der EZB angekündigten geldpolitischen Maßnahmen mit zwei Wertpapierankaufprogrammen zu 120 und 750 Milliarden Euro höchste Priorität. "Diese sehr großen Pakete haben unmittelbar zu einer gewissen Beruhigung auf den Finanzmärkten beigetragen", vermerkt die Nationalbank. Die OeNB will Anfang Juli mit den Sozialpartnern und anderen wichtigen Institutionen über die Geldpolitik diskutieren.

Die Nationalbank sei dafür aufgestellt, Österreich mit Bargeld zu versorgen, versichert Direktor Eduard Schock, der in der OeNB den Bereich Bargeld und Zahlungsverkehr verantwortet.

(APA)

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