Tageszeitungen und Rundfunk

Hilfspaket für Medien kommt

Pressestunde Zeitungsleser in einem Nachrichten_Kaffee im Bergmannkiez Berlin 2017 *** Press hour ne
Pressestunde Zeitungsleser in einem Nachrichten_Kaffee im Bergmannkiez Berlin 2017 *** Press hour ne(c) imago/Peter Udo Maurer (Peter Udo MaurerPeter Udo Maurer)
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Rund 12 Millionen Euro sollen an die Tageszeitungen gehen. Insgesamt 17 Millionen Euro gibt es außerdem für den privaten und nichtkommerziellen Rundfunk.

Klassische Medien wie Tageszeitungen haben in der Corona-Krise einen Zuwachs an Lesern in Print und online, sind aber stark von sinkenden Werbeeinnahmen betroffen. Nun plant die Regierung auch ein Hilfspaket für Medien, das vom Nationalrat am Freitag beschlossen werden soll. Rund 12 Millionen Euro sollen als Druckkostenförderung an die Tageszeitungen gehen. Insgesamt 17 Mio. Euro gibt es außerdem für den Rundfunk, davon 15 Millionen für den Privatrundfunk und zwei Mio. Euro für den nichtkommerziellen Rundfunk. Das Paket soll am Freitag im Nationalrat beschlossen werden.

Medieninhaber von Tageszeitungen werden mit einem einmaligen Betrag von vier Euro pro Exemplar der durchschnittlichen Druckauflage finanziell unterstützt. Basis für die Förderung der Tageszeitungen bildet die durchschnittliche Druckauflage für das Jahr 2019.

Privatrundfunkfonds aufstocken

"Auch die privaten Rundfunkanstalten kämpfen aufgrund der Coronavirus-Krise mit Umsatzeinbrüchen von rund 70 Prozent. Die Bundesregierung wird daher den Privatrundfunkfonds aufstocken, um auch hier effizient gegensteuern zu können", hieß es aus dem Büro des Medienbeauftragten des Bundeskanzlers, Gerald Fleischmann (ÖVP).

Dem Fonds zur Förderung des privaten Rundfunks, der jährlich 20 Millionen Euro bekommt, werden heuer 15 Millionen Euro zusätzlich überwiesen, wie aus dem Antrag zur Änderung des KommAustria-Gesetzes hervorgeht. Der nichtkommerzielle Rundfunkfonds wird für dieses Jahr ebenfalls erhöht und zwar um zwei Mio. auf fünf Millionen Euro. Jeweils die Hälfte des zusätzlichen Betrags wird per 30. Juni und per 30. September überwiesen.

Mittel kommen aus Teilen der GIS

Die Mittel kommen, wie schon die bisherige Dotierung der Fonds, aus den sogenannten Rundfunk-Gebühren, die landläufig "Radio- und Fernsehgebühr" genannt werden: Das sind Teile der von der GIS eingehobenen Gesamtsumme, die nicht dem ORF als Programmentgelt zukommen, sondern ins Bundesbudget wandern. Sie werden laut Gesetz für die Tatsache entrichtet, dass man Radio- und Fernsehgeräte zuhause stehen hat und betreibt. Das jährliche Volumen macht über 50 Millionen Euro aus (2018: rund 56 Millionen).

Opposition forderte Hilfspaket

Ein Hilfspaket gefordert hatte zuletzt auch die Opposition. SPÖ-Mediensprecher Thomas Drozda hatte etwa vorgeschlagen vor, dass der Bund für drei Monate die Hälfte der Druck- und Vertriebskosten der Printmedien übernehmen soll. Außerdem wünschte er sich, dass die Regierung vermehrt Inserate bucht, um den Rückgang der Werbeeinnahmen zu kompensieren.

(APA)

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