Kein Sportereignis vor Fans bis Ende Juni

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Profisport vor Publikum bleibt noch länger eine Wunschvorstellung. Geisterspiele in der Bundesliga sind danach nicht ausgeschlossen.

Wien. Profisport vor Publikum wird in Österreich ob der Corona-Pandemie zumindest bis Ende Juni bloß eine Wunschvorstellung bleiben. Das wurde nach dem Medientermin der Bundesregierung am Montag publik. Geisterspiele in der Fußball-Bundesliga sind demnach nicht ausgeschlossen, aber unwahrscheinlich. Das verlautete das Sportministerium auf APA-Nachfrage.

Zunächst wird es Ausnahmeregelungen wie etwa Trainingsmöglichkeiten für einzelne Topsportler geben. Auch Amateur- und Breitensport im kleineren Kreis – etwa Golf oder Tennis – könnte unter Berücksichtigung der Auflagen recht bald möglich sein. Vizekanzler und Sportminister Werner Kogler (Grüne) hat solche schrittweisen Lockerungen – nach dem Prinzip Outdoor-Sport vor Indoor-Sport, möglichst wenig Körperkontakt vor Hautkontakt – bereits für die "nächsten Wochen" in Aussicht gestellt. In den nächsten Tagen soll es bei einer weiteren Pressekonferenz weitere Erläuterungen geben.

Aufgrund des Verbotes werden etwa die Österreich-Radrundfahrt (27. Juni) und das Erzbergrodeo (11. bis 14. Juni) abgesagt. Das große Highlight der Formel-1-Fans auf dem Red Bull Ring in Spielberg steht - noch - mit 5. Juli auf dem Plan.

Und Geisterspiele?

Hans Niessl, Präsident von Sport Austria betonte, die Gesundheit der Sportler und Zuseher stehe immer an erster Stelle. "Es ist aber zu überlegen, ab wann Sportveranstaltungen unter Ausschluss der Öffentlichkeit oder bei stark reduzierter Zuseherzahl mit Mund/Nasenschutz stattfinden dürfen."

Das interessiert, da die allermeisten Groß-Veranstaltungen bis Ende Juni mittlerweile abgesagt sind, vor allem noch die heimische Fußball-Branche. Einen konkreten Fahrplan gibt es noch nicht. "Wie alle Veranstalter müssen auch wir abwarten, was von den zuständigen Ministern in den kommenden Tagen insbesondere für den Sport präsentiert wird", sagte Bundesliga-Vorstand Christian Ebenbauer auf APA-Nachfrage.

Die Liga pausiert offiziell bis Anfang Mai. Die nächste Video-Konferenz der Clubs ist am 16. April angesetzt. Ebenbauer: "Wir wollen die Saison auf sportlichem Weg beenden, das international vorgegebene Fußball-Zeitfenster dafür läuft aktuell bis Anfang August."

Ob es Geisterspiele in Österreichs Fußball-Bundesliga geben kann, hänge wiederum davon ab, wie die Marschrichtung bei einer möglichen Lockerung der Covid-Maßnahmen im Bereich Sport aussehe. Bezüglich der derzeit im Vorbereitung befindlichen Hochfahr-Taktik für den Sport regte Sport Austria die ständige Begleitung von Gesundheitskontrollen sowie einen internationalen Informations-Austausch an. "Generell wäre eine Absprache mit Ländern wie Deutschland und der Schweiz durchaus sinnvoll, weil hier in vielen Bereichen des Sports eine Wechselwirkung besteht", sagte Niessl. 

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