Syrien

UNO-Behörde: Assad setzte C-Waffen ein

APA/AFP/JOHN THYS
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Die syrische Luftwaffe griff 2017 ein Dorf mit Chlorin und Sarin an, sagt die OPCW.

Den Haag. Die für das Verbot von chemischen Waffen zuständige UNO-Behörde (OPCW) hat am Mittwoch zum ersten Mal das syrische Regime von Bashar al-Assad direkt für den Einsatz von C-Waffen in dem Bürgerkriegsland verantwortlich gemacht. Bei drei Angriffen im Jahr 2017 hätten die Regimetruppen auf ein Dorf in der westsyrischen Region Hama Sarin und Chlorin eingesetzt, heißt es in einem Bericht. Mehr als 100 Dorfbewohner wurden Opfer dieses Angriffs.

Eine Untersuchungskommission sei zum Schluss gekommen, dass es hinreichend Hinweise für die Annahme gibt, „dass die Täter, die in Ltamenah am 24. und 30. März 2017 Sarin als Chemiewaffe und Chlorin am 25. März 2017 als Chemiewaffe eingesetzt hatten, zur Syrischen Luftwaffe gehörten“, erklärte der Koordinator der Kommission, Santiago Oñate-Laborde. „Solche strategische Angriffe hätten nur auf Grundlage von Befehlen einer höheren Kommandoebene des syrischen Militärs erfolgen können“, betonte der Experte.

Heftige Dementis

Westliche Staaten, syrische Oppositionelle und Menschenrechtsgruppen hatten Damaskus wiederholt für Giftgasangriffe in Syrien verantwortlich gemacht. Das Assad-Regime und sein Verbündeter Russland dementierten stets. Gegen den Willen von Moskau und Damaskus beschlossen die Mitgliedsstaaten der OPCW im Jahr 2018 die Einsetzung eines Untersuchungsteams.
Seit Beginn des Bürgerkriegs in Syriens im Frühjahr 2011 hatten Experten der OPCW und der UNO mehrere Angriffe mit Chemiewaffen festgestellt, aber bis gestern die Verantwortlichen nicht konkret benannt.

(Reuters , DPA)

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