Interview

AUA-Chef: „Absurde Diskussion, dass die AUA nicht österreichisch ist“

PORTRAIT REPORTAGE - VORSTAENDE DER OeBB IM RAHMEN EUROPAEISCHES FORUM ALPBACH 2019
PORTRAIT REPORTAGE - VORSTAENDE DER OeBB IM RAHMEN EUROPAEISCHES FORUM ALPBACH 2019Roland Mühlanger / picturedesk.c
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AUA-Chef Alexis von Hoensbroech erklärt, warum die Fluglinie trotz deutscher Mutter Staatshilfe aus Österreich erhalten solle und was die Zukunft für die 7000 AUA-Mitarbeiter bringen könnte.

Kaum ein Unternehmen in Österreich ist so von der Coronakrise betroffen wie die AUA. Über die notwendige Staatshilfe für das Unternehmen ist aber ein heftige öffentliche Diskussion entstanden. Viele meinen, das Unternehmen solle sich an seine deutsche Mutter Lufthansa wenden und nicht an die Regierung in Wien. Im „Presse"-Interview nimmt AUA-Chef Alexis von Hoensbroech nun erstmals dazu Stellung.

Die Presse: Sie verhandeln mit der Regierung über Staatshilfe. Wie viel Geld brauchen Sie?

Alexis von Hoensbroech: Alle Fluggesellschaften auf der Welt sprechen zurzeit mit den jeweiligen Staaten über Hilfen. Denn eine Fluglinie hält es nicht sehr lang aus, auf dem Boden zu stehen. Jede Summe, die zurzeit diskutiert wird, ist falsch, denn es hängt sehr davon ab, wie lang die Situation andauert. Wenn wir morgen wieder fliegen könnten, dann würde es auch ohne Staatshilfe gehen. Aber wir gehen davon aus, dass es länger dauert, daher wird es sich ohne Hilfe nicht ausgehen.

Die jährlichen Kosten der AUA liegen bei 2,2 Mrd. Euro. Insofern ergibt sich bis Herbst eine Summe von gut 800 Mio. Euro.

Da wir nicht fliegen, fallen auch viele Kosten weg. Wir brauchen kein Kerosin, keine Flughafengebühren. Durch unsere internen Maßnahmen und die Kurzarbeit konnten wir die Kosten bereits ein gutes Stück absenken, aber es ist immer noch ein solider zweistelliger Millionenbetrag im Monat. Hinzu kommt, dass Fluggesellschaften durch die Ticketverkäufe ihre Einnahmen vorab haben. Deshalb bitten wir die Kunden auch, ihre Tickets umzubuchen oder ruhend zu stellen.

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