Anlagen- und Maschinenbau

China: Deutsche Firmen optimistisch

Volkswagen verkauft in China wieder mehr Autos (Archivbild).
Volkswagen verkauft in China wieder mehr Autos (Archivbild).APA/dpa/Jörg Sarbach
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Im Bereich des Anlagen- und Maschinenbaus ist man in China bemüht, wieder zur Normalität zurückzukehren. Auch Volkswagen verkauft dort wieder mehr Autos.

Wien. Der Maschinenbau in China nimmt nach Angaben dort tätiger deutscher Unternehmen allmählich wieder an Fahrt auf.

Es zeige sich „eine merkliche Verbesserung“ der Lage vor Ort, teilte der deutsche Branchenverband VDMA (Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau) am Montag nach einer Befragung all seiner Büros in China mit, die von 118 Mitgliedsunternehmen beantwortet wurde.

Beurteilten Anfang März 2020 noch 57 Prozent der Befragten die Auswirkungen der Coronapandemie als groß, sind es mittlerweile nur noch 46 Prozent. Dafür stieg der Anteil der Befragten, welche die Auswirkungen als eher gering betrachten, von drei auf inzwischen 13 Prozent.

Transport wird leichter

Deutliche Entspannung zeigt sich im örtlichen Transportwesen: Für 82 Prozent der Unternehmen hat sich die Transportsituation innerhalb Chinas schon verbessert. Lieferungen von außen nach China sowie von dort ins Ausland sind laut Branchenverband VDMA aber nach wie vor sehr schwierig. Zudem stiegen die Kosten dafür beträchtlich, vor allem für Luftfracht. „Unternehmen, die für den lokalen Markt produzieren und einen hohen Lokalisierungsgrad haben, sind jetzt klar im Vorteil“, erklärte Claudia Barkowsky, VDMA-Geschäftsführerin in China.

Erhebliche Einschränkungen gibt es den Angaben zufolge bei der Mobilität von Service- und Vertriebsmitarbeitern. 73 Prozent der Unternehmen berichten über schwerwiegende oder merkliche Einschränkungen. Und auch bei den Lieferketten und Auftragseingängen bleibe die Situation angespannt.

Der seit dem 28. März 2020 verhängte Einreisestopp nach China stellt die Maschinenbauer zudem vor neue Probleme. So sei die Inbetriebnahme neuer Produktionslinien häufig ohne Unterstützung aus dem Stammsitz gar nicht möglich und bewerkstelligbar. Es würden Servicetechniker gebraucht und zum Teil seien auch die ausländischen Manager noch nicht wieder zurück in China, erklärte der VDMA. Eine Aufhebung des Einreisestopps sei jedoch nach wie vor nicht in Sicht.

VW verkauft mehr Autos

Auch der deutsche Autohersteller Volkswagen verzeichnete einen wieder steigenden Absatz seiner Fahrzeuge in China, dem mit Abstand größten Automarkt der Welt.

Zum einen gebe es seit der Coronakrise einen „gesteigerten Bedarf an individueller Mobilität“, sagte der Chef des Wolfsburger Autobauer Stephan Wöllenstein dem Wirtschaftsmagazin „Business Insider“. Die Menschen vermeiden es nämlich, in öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs zu sein, weil sie Angst haben, sich mit dem Coronavirus zu infizieren. Kurz: „Wir erleben also einen Sondernachfrageeffekt.“ Zum anderen gebe es eine „aufgestaute Nachfrage, weil die Menschen vier bis sechs Wochen nicht in der Lage waren, ein Auto zu kaufen.“ (APA)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 14.04.2020)

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