Einkommen

Weniger Geld für DAX-Manager

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Archivbild.(c) REUTERS (Ralph Orlowski)
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Chefs erhielten im Schnitt 5,97 Millionen Euro, ein Minus von vier Prozent.

München. Die meisten Vorstandschefs der größten Unternehmen in Deutschland haben schon vor der Coronakrise Gehaltseinbußen hinnehmen müssen. Die Vergütung der 25 Topmanager von Konzernen im Leitindex DAX, die 2019 das ganze Jahr über im Amt waren, sank nach Berechnungen von Reuters im Schnitt um vier Prozent auf 5,97 Millionen Euro. Nur acht konnten ihre Gehälter steigern.

Topverdiener unter ihnen war im vergangenen Jahr nach den Daten aus den Vergütungsberichten Siemens-Chef Joe Kaeser, der auf 14,25 Millionen Euro kam. Er profitierte dabei maßgeblich von der Auszahlung fälliger Langfrist-Boni, mit denen Manager zu einer weitsichtigen Unternehmensführung angehalten werden sollen. Das gilt auch für Merck-Chef Stefan Oschmann, der neben Kaeser als einziger amtierender Konzernchef über die Zehn-Millionen-Euro-Marke kam (10,56 Millionen).

Ex-SAP-Chef als Bestverdiener

Mehr als die beiden bekam der ehemalige SAP-Chef Bill McDermott mit 15,18 Millionen Euro, obwohl er bereits im Oktober den Posten an der Spitze des Softwarekonzerns an ein junges Führungsduo abgab. Der Amerikaner hatte auch in den Jahren davor zu den Topverdienern gehört, weil SAP mit Softwarefirmen aus den USA in Konkurrenz steht, wo für Spitzenpersonal in der Regel weit mehr bezahlt wird als in Deutschland.

Das zeigt sich auch bei Linde-Chef Stephen Angel, der im Fusionsjahr 2018 – ohne Pensionsanwartschaften – auf mehr als 17 Millionen Dollar gekommen war. Seit dem Zusammenschluss mit Praxair wird der Industriegase-Marktführer weitgehend nach US-Maßstäben gesteuert. Daten für 2019 zu den Managergehältern bei Linde liegen noch nicht vor.

Mit Dieter Zetsche (Daimler) und Harald Krüger (BMW) traten 2019 zwei Automanager ab, die in den Jahren davor zu den Topverdienern gehört hatten. Mit seiner Abfindung und der Auszahlung seines noch bis April 2020 laufenden Vertrages kam auch Krüger zum Abschied auf einen zweistelligen Millionenbetrag. Die Abgänge von Zetsche, Krüger und McDermott drückten das Gehaltsniveau der DAX-Chefs. (Reuters)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 17.04.2020)

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