Der Lockdown hat das Land in eine tiefe Krise gestürzt: Zehntausende Firmen müssen schließen, die Armut breitet sich rasant aus. Immer mehr Italiener haben nicht mehr genug Geld für Lebensmittel.
Bei den italienischen Hilfsorganisationen melden sich jetzt plötzlich Menschen, mit denen die Mitarbeiter vorher kaum etwas zu tun hatten. Pensionisten rufen an; Väter, Mütter – ehemalige Mitarbeiter kleinerer Betriebe, die nicht mehr wissen, wie sie jetzt ihre Familie ernähren sollen. Viele von ihnen arbeiteten vorher schwarz, andere hatten Zeitverträge, nun stehen sie ohne nichts mehr da: Sie bitten um Nahrungsmittel, Medikamente – oft um Geld, damit sie ihre Mieten, Rechnungen, Kredite zahlen können.
„Man spürt, sie schämen sich“, sagte Andrea La Regina, Koordinator der Caritas. Seit Ende Februar verzeichnen Italiens NGOs eine Zunahme von bis zu 50 Prozent an Anfragen nach Lebensmittelhilfen, heißt es in einer Aussendung.