Brauchtum

Maibäume: Aufstellen nur bedingt erlaubt

Das Brauchtum muss heuer ohne Publikum stattfinden.

Wien/Graz. Den an vielen Orten Österreichs zelebrierten Brauch des Maibaumaufstellens wird es heuer zwar geben, doch er dürfte recht anders ablaufen als bisher üblich.

Das Anbringen des Maibaums, das in vielen Gemeinden als Dorffest gefeiert wird, gilt als Veranstaltung und ist dem Covid-19-Gesetz zufolge untersagt. Wie das Innenministerium am Donnerstag betonte, ist das Aufstellen auch Feuerwehren grundsätzlich nicht gestattet.

Möglich ist das Aufstellen, das meist am 30. April beginnt, im Rahmen einer beruflichen Tätigkeit, etwa durch eine Firma oder Gemeindebedienstete, das Aufstellen muss jedoch ohne Zuschauer und mit Mindestabstand zwischen den Verantwortlichen stattfinden.

„Zeichen für Bevölkerung“

Das ebenfalls als traditionell geltende händische Aufstellen ist nicht erlaubt, wie es in einem Schreiben der niederösterreichischen Bezirkshauptmannschaften heißt. Einem „Kurier“–Bericht zufolge hätten die Behörden den Brauch zunächst grundsätzlich verbieten wollen. Nach mehreren Gesprächen mit Bürgermeistern soll es dann zu der eingeschränkten Erlaubnis gekommen sein.

In Graz wird der Maibaum am Hauptplatz nun mit einem Kran aufgestellt – um 5 Uhr in der Früh. Die für 1. Mai geplante Veranstaltung fällt hingegen aus. Auch die Festivitäten für das Umschneiden des Maibaumes sind abgesagt.

Trotz Krise habe man mit der Tradition nicht brechen wollen, sagt der Obmann des Trachtenverbands Graz und Umgebung, Franz Rieger: „Es ist ein Zeichen für die Bevölkerung, um ein wenig Normalität zu zeigen.“ Finanziell aber bedeute dies Einbußen. Rieger erhofft sich „Unterstützung von der Stadt“. Man sei diesbezüglich optimistisch. (APA)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 24.04.2020)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.