Leitartikel

Die Führungsmacht der freien Welt gibt ein jammervolles Bild ab

Donald Trump hat in der Coronakrise epochal versagt.
Donald Trump hat in der Coronakrise epochal versagt.APA/AFP/MANDEL NGAN
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Donald Trump hat in der Coronakrise epochal versagt. Die USA müssen im Systemwettbewerb mit China künftig bessere Antworten finden.

Donald Trump und sein Hofstaat leben in einem Paralleluniversum, in dem die Grundregeln des Anstands, der Vernunft und der Aufrichtigkeit außer Kraft gesetzt sind. Ihre Welt gleicht einem Puppenhaus, in dem sie Tag für Tag Fakten frisieren und Tatsachen umstellen wie Plastikstühlchen. Mit Taschenspielertricks versuchen sie nun, ihre Verantwortung für die tragischen Auswirkungen der Coronakrise klein- und schönzureden, obwohl die statistische Beweislast erdrückend ist: Mit über einer Million Infizierten und mehr als 60.000 Corona-Toten halten die USA einen traurigen Weltrekord. Ein Armutszeugnis für die einst so stolze westliche Führungsmacht, deren Wirtschaft abstürzt wie seit der Großen Depression nicht mehr.

Doch Jared Kushner, der Schwiegersohn des US-Präsidenten, faselt von einer „großartigen Erfolgsgeschichte“ im Kampf gegen Covid-19. Die Chuzpe verschlägt einem den Atem. Donald Trump hat zwar schon Ende Jänner den Flugverkehr aus China, dem Ursprungsland des Virus, unterbinden lassen, danach aber die Hände in den Schoß gelegt und die Gesundheitsrisken fahrlässig heruntergespielt. Wenn er jetzt Chinas anfängliche Vertuschungsaktionen zu Recht geißelt, verringert dies nicht sein eigenes Versagen. Sein Krisenmanagement war verheerend.

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