Interview

Angestauter Stress bringt das Fass oft zum Überlaufen

"Nach der Schreizeit im Babyalter kamen Gefühlsexplosionen als Kleinkind" (Symbolbild).
"Nach der Schreizeit im Babyalter kamen Gefühlsexplosionen als Kleinkind" (Symbolbild).(c) imago images/Westend61 (Maya Claussen via www.imago-imag)
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Die Autorin Nora Imlau hat zwei Bücher über gefühlsstarke Kinder geschrieben. Eltern tragen keine Schuld, sagt sie – sehr wohl aber Verantwortung im Umgang mit dem besonderen Temperament ihrer Kinder.

Wie bemerke ich es als Elternteil, wenn ich ein gefühlsstarkes Kind habe?

Nora Imlau: Das gefühlsstarke Kind ist intensiv in seinem Wesen – und zwar nicht nur punktuell, es ist ein wandelndes Gefühlsbündel. Es scheint von jedem Gefühl nur die Extremvariante zu kennen, springt wie ein Flummiball von großer Begeisterung zu großer Wut in tiefe Traurigkeit und große Neugierde. Dazu kommen oft weitere Eigenschaften: Gefühlsstarke Kinder haben einen hohen Bewegungsdrang, einen geringen Schlafbedarf, sind unfassbar hartnäckig, wissbegierig und haben einen hohen Gerechtigkeitssinn. Eine gewisse Widersprüchlichkeit wohnt ihnen inne: Einerseits suchen sie Nähe und sind verkuschelt, andererseits haben sie ein hohes Autonomiebedürfnis. Diesen inneren Kampf merkt man ihnen an. Gefühlsstarke Kinder sind also permanent in Konflikt mit sich.

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