Maßnahmenlockerung

Handelsverband und WKO sehen bei Geschäftsöffnung "Einmaleffekt"

SALZBURG: CORONAVIRUS - ALLE GESCH�FTE D�RFEN WIEDER �FFNEN
SALZBURG: CORONAVIRUS - ALLE GESCH�FTE D�RFEN WIEDER �FFNEN(c) APA/BARBARA GINDL (BARBARA GINDL)
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Am ersten Tag der kompletten Öffnung erkennt Handelsverband-Geschäftsführer Rainer Will einen "Einmaleffekt". Insgesamt sei die Bilanz „aber vorsichtig positiv“. Auch die WKO bremst voreiligen Optimismus: Die Umsatzverluste seien nicht mehr aufzuholen.

Am ersten Tag der kompletten Öffnung des Handels nach dem sechswöchigen Lockdown erkennt Handelsverband-Geschäftsführer Rainer Will einen Umsatz-"Einmaleffekt". Insgesamt sei die Bilanz „aber vorsichtig positiv“, wie dieser am Samstag sagte.

Vor Möbelhäusern, Elektronikketten und Friseuren hatten sich am Samstag lange Schlangen gebildet. In den kommenden Tagen aber erwartet Will erneut „eine rückläufige Entwicklung“ bei den Erlösen. Erst mit der Wiedereröffnung der Gastronomie am 15. Mai und einer damit verbundenen Frequenzsteigerung in Innenstädten, Einkaufsstraßen und Shoppingcentern werde es eine Umsatzstabilisierung geben - allerdings auf niedrigerem Niveau als vor der Krise. Weiterhin fehlen würden die ausländischen Touristen als wichtiger Umsatzbringer.

Der Handel sei noch "weit weg vom Hurra", urteilt man auch in der Wirtschaftskammer. Spartenobmann Rainer Trefelik rechnet mit höchstens 60 Prozent eines herkömmlichen Umsatztages. Die Umsatzverluste durch die Zwangspause sind für die meisten Händler und Geschäfte in Österreich uneinholbar. „Man wird dort und da noch Umsatz reinholen", sagt WKÖ-Handelsobmann Peter Buchmüller. "Am Jahresende wird ein Umsatzminus übrigbleiben." Finanziell werde es für zahlreiche Handelsbetriebe "sehr knapp". Bei den Überbrückungskrediten mahnt Buchmüller zu mehr Schnelligkeit bei der Abwicklung. Wenn es mehr Liquidität für die Unternehmen erst in ein paar Monaten gebe, dann sei es vielleicht schon zu spät. "Es wird Händler geben, die es nicht überstehen.“ 

Hohe Rabatte für schnelles Geld

Um schnell Geld in die Kasse zu bringen, setzen viele Händler nun auf Rabattaktionen. Will zufolge seien die finanziellen Hilfen für die Unternehmen seien „leider noch nicht ankommen“. Er warnte vor "einer riesigen Liquiditätsfalle, die sich in nächsten Wochen verschärfen wird". Trefelik aber warnt vor „Rabattschlachten“, die „höchstens eine schnelle Liquiditätsbeschaffung, aber keine nachhaltige Krisenbewältigung“ seien. Man müsse sich jetzt Tag für Tag nach oben hanteln, bis sich bei den Kunden das Shopping-Erlebnis trotz Corona-Maßnahmen wieder einstelle. 

Um die Konjunktur und die Konsumausgaben in der Coronakrise anzukurbeln, drängt der Handelsverband weiterhin auf eine vorgezogene Steuerreform. Es gehe zuerst um eine Tarifsenkung für Geringverdiener, um damit den Konjunkturmotor ins Laufen zu bringen.

(APA)

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