Magenta–Chef Andreas Bierwirth über das Glück, keine Airline mehr zu führen, und warum er für mehr Freiheit auch Überwachung akzeptiert.
Die Presse: Wie froh sind Sie, dass Sie rechtzeitig vor der Coronakrise von der AUA in die Telekombranche gewechselt sind?
Andreas Bierwirth: Ich bin dem Schicksal dankbar, trotz aller Leidenschaft für die Luftfahrt, gerade unsere Herausforderungen in der Telekommunikation lösen zu dürfen. Eine unverschuldete und wie vom Himmel gefallene Existenzkrise wie in der Luftfahrt zu bewältigen ist ein gewaltiger Auftrag für alle Airlinemanager. Die Entwicklung der Telekom- und der Flugbranche geht bipolar auseinander: Wenn Geschäftsreisen durch digitale Meetings ersetzt werden, verlieren die Airlines und wir gewinnen. Die Luftfahrtbranche wird die letzte sein, die nach dieser Krise wieder aufsteht. Und sie muss sich komplett neu organisieren. Es ist nicht klar, dass es für sie danach so weitergehen kann wie bisher.