Regierung kauft das ehemalige KZ Gusen

KZ GUSEN BEI MAUTHAUSEN
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Das Areal soll zu einer Gedenkstätte werden.

Mauthausen/Wien. Die Bundesregierung hat am Freitag beschlossen, in Verhandlungen mit den Grundeigentümern des ehemaligen Konzentrationslagers Gusen einzutreten. „Der Ankauf der noch vorhandenen Teile des Außenlagers Gusen ist gerade heuer, 75 Jahre nach der Befreiung, ein wichtiger Schritt, um unserer historischen Verantwortung auch konkrete Taten folgen zu lassen“, so Bundeskanzler Sebastian Kurz. Man wolle mit dem Schritt ein würdiges Gedenken an die Opfer sicherstellen.

Basis des Kaufs soll ein bereits vorliegendes Verkehrswertgutachten der Liegenschaften bilden. Bei der Realisierung des Projekts sei „auf ortsübliche, angemessene Liegenschaftspreise zu achten“, betonte das Innenministerium. Wann mit einem Abschluss zu rechnen ist, hänge vom Fortschritt der Verhandlungen ab und könne daher noch nicht abgeschätzt werden. Jedenfalls will man mit allen verkaufsbereiten Eigentümern der verbliebenen historischen Gebäude und Grundstücke verhandeln.

Für die weitere Gestaltung liegt bereits eine Machbarkeitsstudie auf dem Tisch, die mehrere Szenarien vorsieht, wie man das Areal für die Öffentlichkeit aufbereiten könnte. Wie genau das Areal künftig aussehen wird, soll nach Abschluss der Ankaufsverhandlungen entschieden werden.

Außenlager von Mauthausen

Gusen war in der NS-Zeit ein Außenlager des Konzentrationslagers Mauthausen, das am 5. Mai von US-Truppen befreit wurde. Insgesamt waren in Mauthausen und seinen Nebenlagern an die 200.000 Menschen inhaftiert, etwa die Hälfte davon überlebte nicht. Allein in Gusen wurden 35.000 Menschen binnen weniger Jahre ermordet. (red.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 09.05.2020)

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