„Architektur muss brennen“ ist das frühe, kämpferische Motto des Architekten Wolf D. Prix und seiner Gruppe Coop Himmelb(l)au. Lang gibt es keine Aufträge. Doch seit der Jahrtausendwende werden weltweit ganz große Projekte umgesetzt.
Mai, 1968. Paris. Straßenschlachten. Szenen wie in einem Bürgerkrieg. „Fantasie an die Macht“ oder „Seid Realisten, verlangt das Unmögliche!“ brüllen die Anführer der Jugendrevolte: Autos liegen umgekippt als Barrikaden auf den Straßen, Studenten schleudern Pflastersteine gegen Polizisten, die dann brutal mit Knüppeln zuschlagen. Schwaden von Tränengas ziehen durch die Häuserschluchten im „Quartier Latin“ und „machen das Atmen unmöglich“, wie ein Radioreporter stammelt.
Mai 1968. Wien. Auch hier demonstrieren Studenten gegen autoritäre Strukturen, reaktionäre Bildungspolitik und den Vietnamkrieg. Gegen die Pariser 68er-Revolte wirken die Proteste in Wien wie ein Mailüfterl. Doch das Fenster zur Welt öffnet sich langsam. Die Aufbruchstimmung bei Jungen ist überall spürbar.