Die durch das Coronavirus ausgelöste weltweite Wirtschaftskrise senkt die CO2-Emissionen spürbar. Der Klimawandel wird dadurch allerdings trotzdem kaum gebremst, wie jüngste Messdaten zeigen.
Wien. Die Coronapandemie beschert der globalen Wirtschaft den stärksten Einbruch seit den 1930er-Jahren. Weltweit schnellen die Arbeitslosenzahlen in die Höhe und Tausende Unternehmen sind von der Insolvenz bedroht. Aber die Krise habe auch positive Effekte, so die landläufige Meinung. Etwa, dass dadurch die CO2-Emissionen sinken und das Problem des Klimawandels weniger drängend werde. Diese Aussage stimmt aber nur zum Teil. Zwar geht der Ausstoß von Kohlendioxid spürbar zurück, wie eine am Sonntag veröffentlichte Berechnung des heimischen Wifo zeigt. Allerdings reicht der Rückgang bei Weitem nicht aus, um den Klimawandel nachhaltig einzubremsen.
Die Ausgangslage
2019 war weltweit das Jahr mit dem historisch höchsten CO2-Ausstoß weltweit. Fast 37 Milliarden Tonnen Kohlendioxid wurden durch die Verbrennung fossiler Brennstoffe global emittiert, so Berechnungen des „Global Carbon Project“, einer Vereinigung führender Klimaforscher. Zwar machte sich die wirtschaftliche Eintrübung bereits bemerkbar – gegenüber dem Jahr zuvor ging der Zuwachs von 2,1 auf 0,6 Prozent zurück –, von der für die Einhaltung der Klimaziele notwendigen Senkung der Emissionen war die Welt aber noch weit entfernt.