Quartalsbilanz

Stromkonzern Verbund senkt die Gewinnprognose

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Österreichs größer Stromkonzern hat im ersten Quartal 156 Millionen Euro verdient. Die Prognose für das Gesamtjahr wird angepasst.

Der börsennotierte Energiekonzern Verbund hat wegen der Coronakrise und einer im Vergleich zum Vorjahr geringeren Wasserführung im ersten Quartal 2020 weniger Gewinn erzielt. Die Ergebnisprognose für das Gesamtjahr wird gesenkt. Das Konzernergebnis sank um 12,1 Prozent auf 156,5 Millionen Euro, teilte der Verbund am Mittwoch mit.

Aufgrund der Coronakrise habe sich das energiewirtschaftliche Umfeld im ersten Quartal in sehr kurzer Zeit verändert. Die Preise für CO2-Zertifikate seien in Europa wegen der geringeren Stromproduktion gefallen, jene für Kohle, Gas und Erdöl seien aufgrund der stark gesunkenen Nachfrage aus der Wirtschaft ebenfalls teils erheblich gesunken. Dieses Umfeld habe sich negativ auf die Großhandelspreise für Strom ausgewirkt.

Hinsichtlich des Krisenmanagements habe der Verbund frühzeitig auf die Krise reagiert. Vorrangiges Ziel in der derzeitigen Covid-19-Krise sei die Aufrechterhaltung der Stromversorgung in Österreich. Die bewährte Verbund-Krisenmanagementorganisation sowie der Verbund-Krisenstab seien im Einsatz und arbeiteten in enger Abstimmung mit dem staatlichen Krisen- und Katastrophenschutzmanagement zusammen.

Man sei dank der geringen Verschuldung und Absicherungsstrategie der eigenen Stromproduktion für 2020 gut positioniert und habe im ersten Quartal trotz Coronakrise eine zufriedenstellende Geschäftsentwicklung verzeichnet.

Das operative Ergebnis (EBITDA) sank um 4,9 Prozent auf 331 Millionen Euro, das Konzernergebnis um 12,1 Prozent auf 156,5 Millionen Euro. Positiv auf das Ergebnis ausgewirkt hätten sich die gestiegenen Terminmarktpreise 2020 für Strom, die bereits 2019 abgesichert wurden, sowie ein leicht höherer Beitrag aus den Bereichen Erneuerbare und Absatz. Belastet wurde das Ergebnis von der geringeren Wasserführung: Sie lag mit einem Erzeugungskoeffizient von 1,09 zwar um 9 Prozent über dem langjährigen Durchschnitt, aber um 12 Prozentpunkte unter dem Vorjahresquartal. Zusätzlich negativ hätten sich die durch die Auswirkungen der Coronakrise gesunkenen Spotmarktpreise für Strom sowie die wegen der geringeren Stromnachfrage gesunkenen Ergebnisbeiträge aus dem Segment Netz ausgewirkt. Der Umsatz sank um 4,0 Prozent auf 1,257 Milliarden Euro. Die Nettoverschuldung wurde um 6,7 Prozent auf 2,1 Milliarden Euro reduziert.

Der Ergebnisausblick für 2020 wird gesenkt. Auf Basis einer durchschnittlichen Eigenerzeugung aus Wasser- und Windkraft wird nun ein EBITDA zwischen rund 1,09 und 1,25 Milliarden Euro prognostiziert statt bisher rund 1,15 bis rund 1,34 Milliarden Euro. Das Konzernergebnis wird nun zwischen rund 470 und 560 Millionen Euro erwartet, zuletzt waren rund 510 bis rund 630 Millionen Euro prognostiziert worden. Die Ausschüttungsquote für 2020 sei zwischen 40 und 50 Prozent geplant, bezogen auf das um Einmaleffekte bereinigte Konzernergebnis.

(APA)

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