Kinderbuch der Woche: Am Beginn großer Lebensgeschichten

Hannah Arendt
Hannah Arendt(c) Insel Verlag
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„Die Presse" liest Neuerscheinungen. Wie wurde die Philosophin Hannah Arendt zu dem Menschen, der sie war? Die hübsch gestaltete Reihe „Little People, Big Dreams“ versucht, Menschen durch ihre Träume fassbar zu machen.

Nicht erst seit dem Erfolgsbuch „Good Night Stories for Rebel Girls“, das außergewöhnliche Frauen porträtierte, ist klar: Mini-Biografien mit Botschaft kommen gut an, bei Kindern ebenso wie bei Eltern. Eine recht junge Zielgruppe, nämlich schon Kindergartenkinder, spricht die Buchreihe „Little People, Big Dreams" an, die seit Frühjahr 2019 auf Deutsch erscheint. Auf jeweils 32 Seiten werden hier Menschen vorgestellt und ihre Kindheit, ihre Anfänge gezeigt. Autorin María Isabel Sánchez Vegara filtert Träume heraus und zeigt in äußerst hübsch illustrierten Bänden Vorbilder, die ihren Weg gegen Widerstände gingen, die sich gegen Konventionen oder Ungerechtigkeit auflehnten.

Hannah Arendt etwa. Sie war oft allein, erfährt man in dem der Philosophin gewidmeten Büchlein, sie lernte Gedichte auswendig „und spielte Nachdenken“. Am Schulhof wurde sie, die Jüdin war, beschimpft. Lehrer beleidigten sie, doch sie wehrte sich, bis sie von der Schule geworfen wurde. Hannah studierte Philosophie, wurde politisch aktiv, floh vor den Nazis, schrieb aber weiter gegen sie an. All das erfährt man in kurzen, einfachen Sätzen. Mit den Worten „Man muss sich wehren, man darf sich nicht ducken“ schließt das Porträt die Gedanken der Philosphin.

Vor allem Frauen fanden ihren Weg in die Reihe: Marie Curie, Rosa Parks, Coco Chanel, Frida Kahlo, Anne Frank, Jane Goodall, Maria Montessori und andere. Es gibt aber auch einige wenige Männer wie Stephen Hawking, David Bowie oder, ebenfalls neu, den Boxer Muhammad Ali.

María Isabel Sánchez Vegara, Sophia Martineck: Hannah Arendt. Aus der Reihe Little People, Big Dreams. Insel Verlag, 32 Seiten, 13,95 Euro. Alter: Ab vier Jahren.

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