Gehaltsvergleich

Kärntner Spitalsärzte sind Spitzenverdiener

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Oberärzte in Kärntner Spitälern verdienen um zwölf Prozent mehr als der Österreich-Durchschnitt. Auch im medizinisch-technischen Dienst der Kabeg verdient man besser als bei allen anderen Bundesländer-Spitalsträgern. Der Landesrechnungshof empfiehlt Harmonisierung.

Ärzte und Krankenhausmitarbeiter der Kärntner Landesspitäler in der Kabeg gehören im Österreichvergleich zu den Spitzenverdienern. Das geht aus einem Bericht des Landesrechnungshofs hervor, der am Dienstag veröffentlicht wurde. In den Bundesländer-Rankings liegen die Kärntner Verdienste vom Oberarzt bis zum Pflegeassistenten durchwegs auf dem ersten oder zweiten Platz.

Verglichen wurde das Gehaltssystem 2019 nach österreichweit einheitlichen Kriterien der Informationsdrehscheibe Personal. Fach-und Oberärzte der Kabeg erhielten demnach eine Jahresvergütung (inkl. verlängerter Dienste bzw. Nachtdienste) von 137.773 Euro, um 14.768 Euro oder zwölf Prozent mehr als der Österreich-Durchschnitt. Damit liegen sie auf Platz eins des Rankings. Auch im medizinisch-technischen Dienst der Kabeg verdient man besser als bei allen anderen Bundesländer-Spitalsträgern. Die Verdienste der anderen Kategorien - etwa Allgemeinmediziner, Diplomgesundheits- und Krankenpfleger sowie Pflegeassistenten liegen zwischen vier und zehn Prozent über dem Durchschnitt.

Kritik der Prüfer

Die hohen Bezüge stoßen in dem Bericht auf Kritik der Prüfer, die eine "Harmonisierung der Vergütungsunterschiede zwischen den Trägern der Bundesländer anzustreben" empfehlen. Für das bestehende Personal könne man dies bei Gehaltsvalorisierungen berücksichtigen, "für neue Mitarbeiter sollte ein neues Gehaltssystem evaluiert werden, das dem österreichischen Durchschnitt entspräche". Die Kabeg begrüßte die vorgeschlagene Harmonisierung in einer Stellungnahme. Vonseiten der Landesregierung hieß es, man strebe diese an, allerdings bedürfe dies "einer politischen Willensbildung und könne nur langfristig und mit Augenmaß angegangen werden".

Ein Problem stellen für die Kabeg wie für den Landesrechnungshof Patienten in die Notfallambulanzen dar, für die eine Versorgung durch niedergelassene Ärzte ausreichen würde. Die Kabeg spricht von "massivem Zuwachs an ambulanten Frequenzen vor allem an den Tagesrandzeiten sowie an den Wochenenden". Grund sei die "nicht-adäquate Versorgung im niedergelassenen Bereich". Die Landesregierung verwies auf die fünf Primärversorgungszentren, die laut Plan bis Ende 2021 realisiert werden sollen.

(APA)

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