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Being VdB

Wir wollen heute über Relationen reden: Was bei Sebastian Kurz noch ein Kapitalverbrechen war, war bei Alexander Van der Bellen nun ein Kavaliersdelikt.

Was bei Sebastian Kurz noch ein Kapitalverbrechen war, war bei Alexander Van der Bellen nun ein Kavaliersdelikt. Sie merken schon, wir wollen heute über Relationen reden. Freilich war auch der Sebastian-Kurz-Auftritt ein „Quod licet Iovi . . .“-Fall. Wobei der Normalbürger auch selten mit Fähnchen im Kleinwalsertal empfangen wird. Zugegebenermaßen organisiert er das auch selten selbst (oder lässt organisieren). Aber der Kanzler hat schon das Pech, das er Sebastian Kurz heißt. Da ist einmal alles, was er macht, bis zum Beweis des Gegenteils falsch.

Der Bundespräsident hat wiederum das Glück, dass er Alexander Van der Bellen heißt. Eine gewisse Schrulligkeit und damit auch eine gewisse Nachsicht ist hier eingepreist. Van der Bellen könnte auch in einem Lokal rauchen und die Österreicher würden ihm das nachsehen. Ob er schlimmere Sachen auch tun dürfte, ist die Frage – aber wahrscheinlich schon. Das Schöne am Van-der-Bellen-Dasein ist ja: Man kann fast nichts falsch machen. Denn selbst wenn man etwas falsch macht – Schwamm drüber. Ihm könnten sogar im Kleinwalsertal die Herzen zufliegen. Der arme Mann, würde es dann heißen, hat sich ja kaum erwehren können gegen so viel Begeisterung, wo ihm das doch eh so unangenehm ist. Bei VdB hebt der Teddybär den Babyelefanten auf.

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("Die Presse", Print-Ausgabe, 27.05.2020)

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