Großbritanniens Bürger sollen freiwillig in Quarantäne gehen. Dafür werden Maßnahmen gelockert.
Im zunehmend verzweifelten Bemühen, ein Ende der Coronakrise – später als alle anderen europäischen Staaten – herbeizuführen, setzt die britische Regierung auf eine neue Überwachung. In dem am Donnerstag in Kraft getretenen „Test and Trace“-System werden die Kontaktpersonen von Infizierten aufgefordert, sich für 14 Tage in Selbstisolation zu begeben. „Das könnte der Schlüssel sein, mit dem wir das Gefängnistor öffnen“, sagte Premier Boris Johnson.
Der tiefe Eingriff soll durch Lockerungen der Ausgangsbeschränkungen versüßt werden. In Vorbereitung sind eine schrittweise Öffnung der Schulen ab nächster Woche und ein Aufsperren des Handels ab Mitte Juni. Zu diesem Zeitpunkt wollen auch mehr und mehr Fluglinien ihren Betrieb, vorerst eingeschränkt, wieder aufnehmen. Das wird schwierig werden, denn die Regierung besteht auf einer zweiwöchigen Selbstisolation aller Einreisenden. Während Ryanair-Chef Michael O'Leary von einer „Verrücktheit“ spricht, kündigte Konkurrent EasyJet die Entlassung von bis zu 4000 Mitarbeitern an. Der Aktienkurs stieg in der Folge.