Covid-19

Strikte Besuchsregelungen in Krankenhäusern werden aufgehoben

Gesundheitsminister Rudolf Anschober will nun auch Lockerungen im Gesundheits- und Sozialsystem forcieren - schrittweise.

Freunde und Familie darf wieder im Krankenhaus besucht werden. Gleich zu Beginn wurde den Gesundheits- und Sozialeinrichtungen in Österreich strenge Auflagen erteilt, um die Ausbreitung des Coronavirus zu verhindern und um Risikogruppen zu schützen. „Die Einschleppung des Virus in unser Gesundheitssystem konnte mit diesen Maßnahmen weitgehend verhindert werden“, erklärt Anschober in einer Aussendung. Aufgrund der rückläufigen Neuerkrankungen können die individuellen und institiutionellen Einschränkungen gelockert werden. „Aus diesem Grund entwickelt das Gesundheitsministerium Empfehlungen für die schrittweise Öffnung der verschiedenen Teile des Gesundheitssystems für Besucher; jene für die Krankenanstalten und Einrichtungen der Behindertenhilfe liegen nun bereits vor“, heißt es weiter. 

Es müsse weiterhin das Ziel sein, eine Balance zwischen dem Schutz der Gesundheit und dem Recht auf Unversehrtheit sowie dem Recht auf soziale Kontakte, Familie und persönliche Bewegungsfreiheit herzustellen.

Empfehlungen für Krankenhäuser

Aufgrund der positiven Entwicklung an Neuinfektionen können die strikten Besuchsbeschränkungen nun gelockert werden. Da Krankenanstalten, Rehaeinrichtungen und Sanatorien besonders vulnerabel sind, sind alle Lockerungsmaßnahmen mit großer Vorsicht zu setzen. Folgende Empfehlungen spricht das Gesundheitsministerium aus:

  • Händedesinfektion bei Betreten der Krankenanstalt und bei Verlassen des Patienten-/Besuchszimmers
  • Mehr als 1 Meter Abstand halten
  • Gesicht und vor allem Mund, Augen und Nase nicht mit den Fingern berühren
  • Händeschütteln und Umarmungen von Personen außerhalb des eigenen Haushalts vermeiden
  • Tragen eines Mund-/Nasenschutzes in der Krankenanstalt
  • In Armbeugen oder Taschentuch niesen, Taschentuch entsorgen
  • Kein Besuch bei Bestehen von grippalen Symptome oder Fieber

Einrichtungen der Behindertenhilfe

Im Bereich der Behindertenhilfe zählen Menschen dann zur Hochrisikogruppe, wenn mit ihrer Behinderung ein besonderes gesundheitliches Risiko verbunden ist. Das Sozialministerium hat daher „Empfehlungen zur Lockerung der COVID-19-bedingten Einschränkungen in den Einrichtungen und Programmen der Behindertenhilfe der Länder“ erarbeitet. Diese Empfehlungen wurden mit den Bundesländern und im Sinne der Partizipation auch mit VertreterInnen der Behindertenorganisationen abgestimmt. Auch in diesem Bereich wurde damit ein Rahmen geschaffen, um einerseits für die BewohnerInnen von Wohneinrichtungen und Wohngemeinschaften, andererseits für die KlientInnen von Werkstätten und anderen Programmen der Behindertenhilfe österreichweit gleiche Regelungen zu ermöglichen.

Es kommen die gleichen Hygienemaßnahme-Empfehlungen zum Tragen wie in Krankenhäusern.

Alten- und Pflegeheime

Besonders wichtig waren und sind auch Schutzmaßnahmen für die BewohnerInnen von Alten- und Pflegeheimen, für die während Corona besondere Besuchsregelungen gelten. Aufgrund der verbesserten epidemiologischen Rahmenbedingungen wird derzeit eine Anpassung der „Empfehlung zur schrittweisen Lockerung der aufgrund der COVID-19 Pandemie erlassenen Besuchsbeschränkungen in Alten- und Pflegeheimen ab 4. Mai“ vorgenommen und erweitert, damit bessere und leichtere Zugangsmöglichkeiten geschaffen werden.

Auch die Schutzmaßnahmen für die Bewohner von Alten- und Pflegeheimen, für die während Corona besondere Besuchsregelungen gelten, werden gelockert. Aufgrund der verbesserten epidemiologischen Rahmenbedingungen wird derzeit eine Anpassung der "Empfehlung zur schrittweisen Lockerung der aufgrund der Covid-19 Pandemie erlassenen Besuchsbeschränkungen in Alten- und Pflegeheimen ab 4. Mai" vorgenommen und erweitert, damit bessere und leichtere Zugangsmöglichkeiten geschaffen werden.

In einem weiteren Schritt soll im Bereich der Pflege- und Behinderteneinrichtungen ein dreistufiger Arbeitsprozess in Richtung "schrittweise Rückkehr in die Normalität" folgen. Mitte kommender Woche wird im Sozialministerium ein Runder Tisch mit Vertretern aus dem Pflege- und Behindertenbereich stattfinden, bei dem unter Berücksichtigung der unterschiedlichsten Expertisen Öffnungsvorschläge für beide Bereiche in verschiedenen möglichen Szenarien entwickeln werden sollen.

(bagre)

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