Prognose

Corona kürzt das Gehalt der Top-Manager

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Symbolbild.(c) APA/AFP/TOBIAS SCHWARZ
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Vergütungsexperte erwartet für europäische Konzernchefs heuer einen Einbruch um 20 Prozent.

München/Wien. Europas Top-Manager müssen infolge der Coronakrise mit herben Gehaltseinbußen rechnen. „Insgesamt rechne ich in diesem Jahr mit einem Rückgang der Managergehälter - inklusive der Altersvorsorge - um rund 20 Prozent“, sagte Vergütungsexperte Michael Kramarsch der Nachrichtenagentur Reuters am Donnerstag.

Im Vorjahr hatten die Vorstandschefs der Unternehmen in den führenden europäischen Börsenindizes Stoxx Europe 50 und Euro Stoxx 50 die bröckelnden Gewinne noch nicht auf dem Gehaltszettel zu spüren bekommen: Während die Nettogewinne um 16 Prozent nachgaben, stiegen die Direktvergütungen der Top-Manager nach Daten der Frankfurter Vergütungsberatung hkp im Schnitt um 0,5 Prozent auf 6,02 Millionen Euro.

Gehaltskrösus unter den 61 erfassten Vorstandschefs war Linde-Chef Steve Angel, dessen Grundgehalt, die Erfolgsprämie für 2019 und die für das Jahr gewährten Langfrist-Boni (Direktvergütung) sich laut hkp auf 16,5 Mio. Euro summierten. Auf dem Konto des Amerikaners landeten - inklusive ausgezahlter Boni für die Vorjahre - sogar 40,3 Mio. Euro.

Heuer könnte die Rangliste durcheinandergewirbelt werden, da die variablen Vergütungen an den Konzernerfolg gekoppelt sind und etwa die Tech- oder Telekombranche viel weniger von der Krise betroffen ist. (Apa/est)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 05.06.2020)

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