Mittagsglosse

Demonstration und U-Ausschuss: Abstand halten war gestern

APA
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Ist das Eindämmen der Pandemie bereits vergessen oder nur ungenau geregelt?

Nach der gestrigen „Black Lives Matter“-Demonstration in Wien, an der 50.000 Personen teilgenommen haben sollen, kommen die Appelle der letzten Wochen wieder ins Gedächtnis. Social Distancing und Maskenpflicht als Fundament der Pandemie-Eindämmung. Zwar waren beim Protestmarsch viele mit Mundschutz zu sehen, jedoch wird die Kritik laut, es sei zu wenig Abstand eingehalten worden.

Selbstverständlich, eine Demonstration gegen Rassismus ist gerade jetzt wichtig und auch der Gebrauch des Rechts auf Demonstrationsfreiheit zeigt nach den vergangen zwei Monaten endlich ein Stückchen Normalität. Doch hätten die Proteste auch anders organisiert werden können. Weltweit gab es die letzten Wochen Demos gegen die Ausgangsbeschränkungen, wobei ausreichend Abstand eingehalten wurde. Experten sehen solche Zusammentreffen von Menschenmassen als mögliche Kipppunkte, die eine zweite Welle auslösen könnten. Das gilt auch für den kontaktfreudigen Andrang von Fotografen und Journalisten beim Ibiza-U-Ausschuss. Auch könnten Ansteckungen bei solchen Ansammlungen schwer zurückverfolgt werden.

Kritik gibt es vor allem daran, dass Verwandte zwar nicht im Altersheimen besucht werden dürfen und viele nach wie vor nicht in die Arbeit gehen sollen. Für Demos und Untersuchungsausschüsse gelten aber scheinbar andere Regeln.

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