Leitartikel

Trump spielt den Feinden der USA in die Karten

Sobald der US-Präsident in seiner plumpen Art auf das Debattenfeld trampelt, gibt es meist nur noch eine Angriffsfläche, nämlich ihn selbst.
Sobald der US-Präsident in seiner plumpen Art auf das Debattenfeld trampelt, gibt es meist nur noch eine Angriffsfläche, nämlich ihn selbst. APA/AFP/NICHOLAS KAMM
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Mit seiner unüberlegten Brachial-Politik verschafft der US-Präsident Autokraten von Peking bis Moskau regelmäßig Freispiele, auch jetzt im Zuge der Unruhen nach dem Tod von George Floyd.

Donald Trump macht es seinen Gegnern leicht. Sobald der US-Präsident in seiner plumpen Art auf das Debattenfeld trampelt, gibt es meist nur noch eine Angriffsfläche, nämlich ihn selbst. Der Narziss im Weißen Haus ist unfähig oder nicht willens, differenzierte oder gar einfühlsame Botschaften abzusetzen. In seinem rhetorischen Arsenal hängt bloß eine Waffe: der Holzhammer.

Nach dem gewaltsamen Tod des Afroamerikaners George Floyd hätte es eines Staatsmanns bedurft, der die Macht des Wortes mit Bedacht einsetzt, der Mitgefühl zeigt, der das strukturelle Gewalt- und Rassismusproblem der US-Polizei offen anspricht, der die beschämend krasse gesellschaftliche Benachteiligung der Schwarzen beim Namen nennt – und zugleich der plündernden Rowdy-Minderheit unter den Demonstranten deutlich Einhalt gebietet.

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