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Unwetter: 900 Feuerwehrleute in Niederösterreich im Einsatz

Starkregen und heftige Windböen forderten zahlreiche Helfer vor allem in Niederösterreich. Die Landwirtschaft rechnet an diesem Wochenende mit einem Schaden von zwei Millionen Euro.

Lang anhaltender Starkregen und teils heftige Windböen haben am Sonntagabend in Niederösterreich den Einsatz von rund 900 Feuerwehrmitgliedern gefordert. Am stärksten betroffen waren nach Angaben von Franz Resperger vom Landeskommando die Bezirke Waidhofen a. d. Thaya, Amstetten, Melk und St. Pölten. Die Aufräumarbeiten werden dem Sprecher zufolge bis in die Nachtstunden andauern.

Ab etwa 17.30 Uhr wurden im Bundesland schwere Niederschläge registriert. Gezählt wurden bis kurz vor 20 Uhr rund 100 Unwetter-Einsätze von 65 Feuerwehren. Zu tun bekamen es die Helfer unter anderem mit überfluteten Kellern und Garagen. "Das Wasser steht teilweise bis zu 30 Zentimeter hoch", schilderte Resperger. Begleitet wurden die Wassermassen dem Sprecher zufolge immer wieder von regelrechten Schlammbergen, viele Felder seien abgeschwemmt worden. Feuerwehrmitglieder hätten Hunderte Sandsäcke aufgelegt, um weitere Überschwemmungen zu verhindern.

Einen Hotspot stellte Wimpassing a. d. Pielach dar. Über die Katastralgemeinde von Hafnerbach im Bezirk St. Pölten seien "richtige Sturzfluten hereingebrochen", sagte Resperger, der davon sprach, dass das Wasser 30 bis 40 Zentimeter hoch durch die Ortschaft schoss.

Westautobahn kurzzeitig gesperrt

Ein starkes Gewitter hat am Sonntagabend auf der Westautobahn (A1) zwischen Pöchlarn und Loosdorf (Bezirk Melk) zu einer vorübergehenden Totalsperre der Richtungsfahrbahn Wien geführt. Die Straße sei überschwemmt gewesen, auch Erdreich sei auf die A1 gelangt, sagte ein Sprecher der Asfinag. Die etwa eine halbe Stunde dauernde Sperre wurde gegen 18.15 Uhr wieder aufgehoben.

Aufgrund der Abriegelung der betroffenen Passage der Westautobahn hatten sich mehrere Kilometer Stau gebildet. Die entgegengesetzte Richtungsfahrbahn war dem Sprecher zufolge von der Überschwemmung nicht betroffen.

Neben den Regenfällen waren starke Windböen eine Herausforderung für die Einsatzkräfte in Niederösterreich. Dutzende Bäume sind dem Feuerwehrsprecher zufolge umgestürzt, verletzt wurde niemand. Gegen 21 Uhr wurde mit einer Beruhigung der Unwetterlage im Bundesland gerechnet.

Erste Unwetter-Bilanz

Die Unwetter vom gesamten Wochenende haben in Niederösterreichs Landwirtschaft nach Rechnung der Hagelversicherung einen Schaden von zwei Millionen Euro angerichtet. Eine Agrarfläche von rund 10.000 Hektar sei in Mitleidenschaft gezogen worden. Ackerkulturen wie Getreide, Mais und Kartoffeln, das Grünland sowie Erdbeeren wurden laut einer Aussendung vom Sonntag stellenweise zerstört.

Am Samstagabend waren der Hagelversicherung zufolge hauptsächlich die Bezirke Waidhofen a. d. Thaya und Gmünd betroffen. Teils sintflutartige Regenfälle und Hagel schädigten dann ab Sonntagnachmittag landwirtschaftliche Kulturen in den Bezirken Melk, St. Pölten und Horn.

(APA)

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