Syrien

Erster Toter bei Luftangriff seit Beginn der Waffenruhe in Idlib

Menschenrechts-Aktivisten machen Russlands Luftwaffe für den Tod des Zivilisten verantwortlich.

Erstmals seit Beginn einer Waffenruhe in Syriens Rebellengebiet Idlib vor rund drei Monaten ist bei Luftangriffen ein Zivilist ums Leben gekommen. Der Mann sei bei schweren Bombardierungen in der Nacht auf Dienstag im Süden der Region getötet worden, meldete die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte. Sie macht die Russlands Luftwaffe dafür verantwortlich.

Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit Sitz in Großbritannien stützt sich auf ein Netzwerk von Aktivisten in Syrien. Ihre Angaben sind von unabhängiger Seite kaum zu überprüfen. Die Rettungsorganisation Weißhelme meldete über Twitter, acht Menschen seien zudem verletzt worden, darunter fünf Kinder.

Die Region um die Stadt Idlib ist nach mehr als neun Jahren Bürgerkrieg das letzte große Gebiet des Landes, das von Rebellen kontrolliert wird. Russland als Verbündeter der Regierung und die Türkei als Unterstützer der bewaffneten Opposition hatten sich Anfang März auf eine Waffenruhe für das umkämpfte Gebiet geeinigt.

Bereits in den vergangenen Tagen gab es nach Angaben der Menschenrechtsbeobachter jedoch heftige Gefechte sowie russische Luftangriffe. Dabei seien am Montag bei Kämpfen 22 Rebellen und 19 Soldaten der syrischen Armee getötet worden.

„Uns liegen Berichte vor, dass einige in diesen Gebieten lebende Zivilisten das Gebiet verlassen haben, doch das Ausmaß der Vertreibung ist derzeit noch unklar", teilte der Sprecher des UNO-Nothilfebüros (OCHA), David Swanson, mit. Die Vereinten Nationen erinnerten alle Parteien erneut an ihre Verpflichtung, Zivilisten und zivile Infrastruktur zu schützen.

(APA)

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