Jeder spricht von Amazon, wenige von Walmart. Dabei geht die weltgrößte Firma als Hauptgewinner aus der Coronakrise hervor – und stellte 235.000 neue Mitarbeiter ein.
Von wegen der klassische Einzelhandel ist tot. Neulich in Valley Stream auf der Halbinsel Long Island, außerhalb von New York City: Das Einkaufszentrum Green Acres Mall ist wegen der Corona-Restriktionen geschlossen,trotzdem ist der Parkplatz zum Bersten voll. Gleich nebenan befindet sich ein Walmart Supercenter. So gut wie nichts, das es hier nicht gibt, herkömmliche Speisen und Getränke ebenso wie Sportartikel und Gartenmöbel, Staubsauger und Rasenmäher. Dutzende Ordner weisen Menschen ein, für die im überfüllten Geschäft kein Platz ist. Die Wartezeit beträgt mehr als 30 Minuten, die Schlange reicht bis zur Rückseite des Gebäudes.
Das Bild ist symptomatisch für eine zweigeteilte Handelswelt in den USA. Auf der einen Seite Onlinehändler wie Amazon und Läden wie Walmart, die als essenziell eingestuft wurden und auch während des Lockdown offenhalten durften. Auch wenn Walmart längst kein bloßer Supermarkt ist: Eben weil das im kleinen Bentonville im Bundesstaat Arkansas ansässige Unternehmen auch Lebensmittel führt, musste es seine Pforten nicht schließen.