Weniger Steuern auf Bücher: Werden sie billiger?

Auch Autoren waren von der Krise betroffen: Keine Buchvorstellungen, Lesungen und Vorträge.
Auch Autoren waren von der Krise betroffen: Keine Buchvorstellungen, Lesungen und Vorträge.(c) Die Presse (Clemens Fabry)
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Die Regierung hat eine Senkung der Mehrwertsteuer für Bücher auf fünf Prozent angekündigt. Man zieht mit Deutschland gleich.

Erfreut zeigte sich am Montag der Hauptverband des Österreichischen Buchhandels über die von der Bundesregierung angekündigte Senkung der Mehrwertsteuer für Bücher auf fünf Prozent (bisher: zehn Prozent.). Angesichts der Buchpreisbindung sei es wichtig, hier mit Deutschland gleichzuziehen, wo dieser Schritt bereits fixiert ist. Ob von der Maßnahme dann auch die Endkunden profitieren, ist aber noch offen.

"Das können wir jetzt noch nicht sagen", betonte Hauptverbandsgeschäftsführer Gustav Soucek. Die Entscheidung, ob man die Steuersenkung an die Kunden weiterreiche, hänge einerseits stark vom einzelnen Händler ab, andererseits von den konkreten Vorgaben respektive der Verordnung durch die Regierung, die ja noch ausstehe. "Deshalb gilt es, jetzt noch zuzuwarten", so Soucek.

Allgemein sei die Maßnahme die richtige, betonte Hauptverbandspräsident Benedikt Föger: "Eine noch höhere Preisdifferenz zu Deutschland wäre für viele Mitbewerber existenzbedrohend." Und auch Alexander Potyka, Vorsitzender des Österreichischen Verlegerverbandes unterstrich: "Nach der Erhöhung der Verlagsförderung ist diese neue Maßnahme eine weitere wichtige Unterstützung für die Buchbranche."

Auch von Literatenseite kommt Zustimmung. "Diese Maßnahme kennt fast nur Gewinner, die einzigen, die nicht von ihr profitieren sind Gratismedien", so die IG Autorinnen Autoren in einer Aussendung. Bedeutend werde die herabgesetzte Mehrwertsteuer nicht zuletzt für Künstlerinnen und Künstler, die mit öffentlichen Einrichtungen verrechnen, die nicht vorsteuerabzugsberechtigt sind: "Es bleibt ihnen also mehr von ihren Honoraren."

Buchpreisbindung

Die Buchpreisbindung schreibt den Verlagen vor, für jedes Buch einen unveränderbaren Preis festzusetzen und bekanntzumachen, der dann für alle Verkäufer verbindlich ist, also weder unter- noch überschritten werden darf. Dieser Eingriff in die freie Marktwirtschaft wurde und wird vor allem damit gerechtfertigt, dass dem Buch als Kulturgut eine Sonderstellung zukomme und die Buchpreisbindung ein vielfältiges Buchangebot (Händler sollen nicht nur auf Bestseller setzen, weil sie damit am meisten Geld machen) sowie eine flächendeckende Versorgung durch kleinere Buchhandlungen gewährleiste.

(APA/red.)

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