Von US-Polizei niedergestoßen: 75-Jähriger kann nicht gehen

Der Vorfall wurde mitgefilmt und sorgte für Aufregung in den USA - und Verschwörungstheorien von Donald Trump.
Der Vorfall wurde mitgefilmt und sorgte für Aufregung in den USA - und Verschwörungstheorien von Donald Trump.APA/AFP/WBFO NPR /MIKE DESMOND
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Trump hatte dem Demonstranten per Twitter eine Nähe zur "Antifa" unterstellt und gemeint, er sei „schneller gefallen als gestoßen" worden.

Jener 75 Jahre alter Demonstrant, der bei einemProtest in Buffalo im US-Bundesstaat New York von Polizisten zuBoden geworfen wurde, kann immer noch nicht gehen. Er habe eine Schädelverletzung, aber sein Zustand sei seit Freitag stabil, sagte die Anwältin des Mannes am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur dpa. "Keine neuen Nachrichten sind in diesem Fall gute Nachrichten", ergänzte sie.

Die beiden Polizisten, die den Mann zu Boden gestoßen hatten, wurden suspendiert. Ihnen werde Körperverletzung vorgeworfen, berichteten US-Medien. Beide plädierten vor einem Gericht auf nicht schuldig. Ein Video hatte den Vorfall festgehalten. Der 75-Jährige war mit Blutungen am Kopf auf dem Gehsteig liegengeblieben. Zahlreiche Polizisten aus Buffalo stellten sich demonstrativ hinter ihre beiden Kollegen.

Trump unterstellte dem Mann Provokation

Zu dem Mann hatte sich auch US-Präsident Donald Trump geäußert. Ohne jeden Beweis hatte er sich auf Unterstellungen des rechtsextremen TV-Senders OAN bezogen und dem Demonstranten auf Twitter eine Nähe zur gewalttätigen Linken von "Antifa" unterstellt.

Seit Wochen kommt es in zahlreichen US-Städten zu Demonstrationen gegen Rassismus, Polizeigewalt und soziale Ungerechtigkeit. Auslöser waren mehrere Todesfälle von Schwarzen durch Polizisten im Einsatz. In manchen Städten wurden deshalb bereits Reformen angekündigt und beispielsweise Würgegriffe verboten. In Albuquerque im Bundesstaat New Mexico fielen am Dienstag Schüsse, bei dem Versuch von Demonstranten, eine Statue umzustürzen.

(APA/dpa)

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