Auszeichnung

Amartya Sen: Friedenspreis für einen, der auch an die Schwächsten denkt

INDIA NOBEL LAUREATE AMARTYA SEN
INDIA NOBEL LAUREATE AMARTYA SENEPA
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Der indische Wirtschaftswissenschaftler und Armutsforscher Amartya Sen ist ein Vordenker für globale Gerechtigkeit. Am 18. Oktober erhält er den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels.

Mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels werden Persönlichkeiten geehrt, die sich in Literatur, Wissenschaft oder Kunst für ein friedvolles Zusammenleben einsetzen. Die kanadische Schriftstellerin Margaret Atwood hat ihn erhalten (2017), die US-amerikanische Schriftstellerin, Publizistin und Regisseurin Susan Sontag (2003) oder 2019 der brasilianische Fotograf und Umweltaktivist Sebastião Ribeiro Salgado Júnior. 2020 wird nun der indische Wirtschaftswissenschaftler, Philosoph und Nobelpreisträger Amartya Sen den mit 25.000 Euro dotierten Preis erhalten.

Sen wurde 1933 in Shantiniketan (Westbengalen) geboren und lebt in Cambridge (Massachusetts/USA). 1998 hat er für seine Arbeiten zur Wohlfahrtsökonomie, zur Theorie der wirtschaftlichen Entwicklung und zum Lebensstandard den Wirtschaftsnobelpreis erhalten.

Nicht nur Wachstum, auch Entwicklungsmöglichkeiten

Sen habe sich "als Vordenker seit Jahrzehnten mit Fragen der globalen Gerechtigkeit auseinandergesetzt", hieß es am Mittwoch in der Begründung des Stiftungsrats, der die Preisträger ermittelt. Seine Arbeiten trügen zur Bekämpfung sozialer Ungleichheit bei und seien heute so relevant wie nie zuvor. Zu Sens wichtigsten Forderungen zähle es, "gesellschaftlichen Wohlstand nicht allein am Wirtschaftswachstum zu messen, sondern immer auch an den Entwicklungsmöglichkeiten gerade für die Schwächsten“.

Der in Frankfurt ansässige Börsenverein des Deutschen Buchhandels vergibt den Friedenspreis seit 1950. Überreicht wird die Auszeichnung traditionell zum Abschluss der Frankfurter Buchmesse in der Paulskirche - in diesem Jahr ist das der 18. Oktober.

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