Fußball

Von selten gewordenen violetten Gefühlen

Austria-Coach Christian Ilzer will „keinen Millimeter nachlassen“.
Austria-Coach Christian Ilzer will „keinen Millimeter nachlassen“. APA/ROBERT JAEGER
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Zumindest in der Qualifikationsgruppe kann die Wiener Austria wieder siegen, nun darf die leidgeprüfte Ilzer-Truppe mit dem Europacup-Play-off planen. In Tirol rüstet man sich derweil für das „Battle um die Bundesliga“.

Wien. Die ungeliebte Qualifikationsgruppe hat aus violetter Sicht also auch ihr Gutes. Nach holprigem Start im unteren Play-off kehrt bei der Wiener Austria langsam das Gefühl des Siegens zurück. Quali-Gruppe hin oder her – drei Liga-Siege in Folge gelangen zuletzt im August 2017.

Es ist ein mühsamer Weg, den Trainer Christian Ilzer mit seinem Team geht. Doch zumindest resultatsmäßig können die Wiener derzeit überzeugen. Selbstvertrauen anhäufen bis zu den entscheidenden Spielen um die Europacup-Teilnahme ist Ziel Nummer eins.

Schließlich kann die Austria nach einem verdienten 2:1 beim einstigen Angstgegner Wattens mit dem Europa-League-Play-off planen. Die Tabellenführung in der Quali-Gruppe wurde ausgebaut, der Top-zwei-Platz sollte der Ilzer-Truppe nicht mehr zu nehmen sein. Die Spannung hoch halten ist nun das Motto der Violetten. „Jetzt nachzulassen wäre fatal“, wusste der Austria-Coach.

Der in dieser Saison mit Erfolgserlebnissen nicht gesegnete Ilzer sah eine gewisse Trendumkehr. „Nach dem Altach-Spiel ist viel Kritik eingeprasselt, eine gute Woche später stehen wir gut da“, sagte der 42-Jährige mit Blick auf die schwache Leistung beim 0:2 gegen die Vorarlberger am 9. Juni.

„Wir werden alles tun, damit wir uns die Tabellenführung nicht mehr nehmen lassen“, sagte Austrias Torschütze Benedikt Pichler nach dem jüngsten Erfolg in Innsbruck. Sein Coach wollte schon bei der Heimfahrt den Fokus auf die Partie bei der Admira am Dienstag schärfen. Selbstzufriedenheit will Ilzer nicht aufkommen lassen: „Jetzt schon an das Play-off zu denken, diesen Fehler werden wir nicht machen. Wir müssen die Spannung noch halten, die Spieler auf ein Top-Level bringen.“

Wattener Abstiegskampf

Schlusslicht der Tabelle sind nun wieder die Wattener, der Auftritt gegen die Austria war nicht nach dem Geschmack von Trainer Thomas Silberberger. Er humpelte auf Krücken schon eine Minute vor Spielende in die Kabine und betrieb danach eine schonungslose Analyse. Silberberger sprach von einem „desolaten“ Abwehrverhalten. „Der Abstiegskampf findet in den Köpfen und nicht in den Füßen statt“, meinte er außerdem. Nach Gelb-Rot für David Gugganig (40.) stand sein Team freilich auf verlorenem Posten.

Noch aber haben die Tiroler den Klassenerhalt in der eigenen Hand. Trainer Silberberger prophezeite: „Ich habe immer gesagt, das letzte Spiel gegen die Admira wird wahrscheinlich das Battle um die Bundesliga sein.“ (red.)

Qualifikationsgruppe 28. Runde

SP S U N TORE P
1. Austria289118125
2. Altach289712-622
3. Mattersburg287516-2617
4. St. Pölten285914-3415
5. Admira285914-2414
6. Tirol286616-2814

Ergebnisse: Altach – Admira 1:1, Mattersburg – St. Pölten 2:0, Tirol – Austria 1:2.

Dienstag: Admira – Austria, Altach – Mattersburg (je 18.30 Uhr), St. Pölten – Tirol (20.30).

("Die Presse", Print-Ausgabe, 22.06.2020)

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