Autoindustrie

Volkswagen erwägt Rückkauf von Europcar

Die Nachfrage nach Mietwagen ist eingebrochen
Die Nachfrage nach Mietwagen ist eingebrochenREUTERS
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Der Autoverleiher kämpft mit den wirtschaftlichen Folgen der Coronavirus-Pandemie.

Die Volkswagen AG ist Insidern zufolge in Übernahmegesprächen mit dem französischen Autovermieter Europcar. Volkswagen habe sich an Europcar gewandt, um sein Interesse an einer Übernahme zum Ausdruck zu bringen und die übliche Sorgfaltspflicht ("Due Diligence") durchzuführen, sagte einer der Insider am Dienstag.

Der Deal würde es dem deutschen Autobauer ermöglichen, seine Flotte besser zu nutzen, erklärten mit der Angelegenheit vertraute Personen. Eine Einigung sei angesichts der finanziellen Belastung durch den Virus-Ausbruch alles andere als sicher, fügten die Quellen hinzu.

Nach Angaben der Insider haben auch Private-Equity-Firmen, darunter Apollo Global Management Interesse an dem Autovermieter bekundet. Europcar besitzt derzeit eine Börsenwert von 390 Millionen Euro und weist eine Nettoverschuldung von mehr als einer Milliarde Euro auf. Der Autoverleiher kämpft mit den wirtschaftlichen Folgen der Coronavirus-Pandemie, die das Reisen weltweit beschränkt und die Nachfrage nach Mietwagen einbrechen ließ. Die Volkswagen AG, die Europcar 2006 an die Investmentfirma Eurazeo für rund 3,32 Milliarden Euro verkaufte, könnte die Mietwagenfirma nun mit einem deutlichen Abschlag erwerben. Volkswagen, Apollo und Eurazeo, die derzeit fast 30 Prozent an Europcar hält, lehnten einen Kommentar zunächst ab.

Expansion von WeShare wird verschoben

Das Corona-Virus hat auch die Expansionspläne des VW-Carsharingdienstes WeShare durcheinander gebracht. "Es werden sich einige der geplanten Städtestarts von diesem ins kommende Jahr verschieben", sagte Hauptgeschäftsführer des VW-Carsharingdienstes WeShare, Philipp Reth, der dpa. Welche geplanten Standorte das betreffen wird, soll im 3. Quartal entschieden werden.

"Wir haben ein sehr hohes Maß an Planungsunsicherheit", sagte Reth. "Wenn wir noch mal in harte Lockdown-Szenarien reinrutschen sollten, dann würde das erneut einen ganz erheblichen Einfluss auf das Mobilitätsverhalten in Ballungsräumen haben."

Das zur VW-Tochter Umi gehörende Unternehmen WeShare war vor einem Jahr mit einem stationsungebundenen Leihwagen-Angebot in Berlin gestartet und hatte im Jänner angekündigt, den Dienst künftig in sieben weiteren Städten in Deutschland und Europa aufbauen zu wollen. Dabei handelte es sich um Hamburg, München, Budapest, Prag, Madrid, Paris und Mailand.

(APA/Reuters/dpa)

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