Geburtstag

Das unerhörte Wagnis mit der schönen Musik

(c) DIMO DIMOV
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Kurt Schwertsik, Ensemblegründer, Komponist, Musiker und gesuchter Lehrer, feiert heute seinen 85er.

Die Zeiten haben sich zwar gebessert, aber es ist, ehrlich gesagt, immer noch nicht so, dass der Rezensent voller Vorfreude einen Konzertsaal oder ein Opernhaus betritt, wenn eine Uraufführung angesetzt ist. Kurt Schwertsik ist einer der wenigen zeitgenössischen Komponisten, bei denen das ein bisschen anders ist.

Bei mir, um es ganz persönlich zu sagen, kam das so: Anfang der Neunzigerjahre tauchte im Rahmen des Kraut-und-Rüben-Avantgardefestivals „Wien modern“ unter etlichen Novitäten eine von Schwertsik auf. Sie nannte sich „Baumgesänge“ und überfiel mich, dem, frei nach Goethe, der Sinn wirklich nach „nichts zu suchen“ stand, wie ein kühlender Sommerregen nach einer extremen Hitzeperiode.
Ausgerechnet zwischen den unkontrollierten, einmal weniger, dann mäßig, meist aber gar nicht anregenden, aber hochsubventionierten Elaboraten des künstlerischen Zeitgeistes hatte da einer plötzlich Lust an schönen Klängen, an dramatischen Entwicklungen derselben, und das Orchester reagierte mit entsprechend freudiger Begeisterung. Die wirkte ansteckend.

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