Statue in Berlin

Wegen Verdachts auf Rassismus geköpft?

Geköpft: Hasemanns umstrittene Statue in Berlin-Zahlendorf.
Geköpft: Hasemanns umstrittene Statue in Berlin-Zahlendorf.APA/AFP/JOHN MACDOUGALL
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Sie war heftig umstritten: die „Negerin" von Arminius Hasemann, einem Expressionisten, der sich ohne viel Erfolg den Nazis anbiederte. Nun wurde sie von Unbekannten demoliert.

„Diese Nazi-Kunst soll endlich weg von der Straße“, titelte die Berliner Boulevardzeitung „B.Z.". Der kulturpolitische Sprecher der Grünen sah die Figur als „affenartig und einfältig“ und „daher stark geeignet, rassistische Stereotypen zu transportieren“. Von „stolz erhobenem Blick" schrieb dagegen die Kunsthistorikerin Susanne Kähler, wies aber sehr wohl auf „die in der Kunst der 1920er-Jahre nicht untypische, aus heutiger Sicht rassistische Tendenz" hin.

Die an der vorstädtischen Leuchtenburgstraße stehende Steinskulptur mit dem heute unmöglichen Namen „Negerin" (laut anderen Angaben: „Hockende Negerin") ist seit langem umstritten. Der Bezirk hatte den Abbau schon beschlossen, die Zitadelle Spandau eine Aufnahme in ihre Ausstellung „Berlin und seine Denkmäler“ angeboten – da schufen unbekannte, laut Zeugen vermummte Täter Tatsachen: Sie schlugen der Statue mit einem Baseballschläger den Kopf ab und beschmierten ihre Brust mit blauer Farbe. Ob im Zusammenhang mit Protesten gegen Rassismus, ist unbekannt. Es erinnert jedenfalls an ähnliche brachiale Interventionen in den USA, England und Belgien.

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