Frost im Frühling

Marillen: 90 Prozent Ernteausfall

Marillenblüten (Archivbild).
Marillenblüten (Archivbild).(c) imago images/CHROMORANGE
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Besonders betroffen von den Frostschäden ist die Wachau.

St. Pölten. In der für ihre Marillen bekannten Wachau vermelden die Marillenbauern riesige Ausfälle bei der heurigen Ernte – die Landwirtschaftskammer Niederösterreich rechnet in der Region mit bis zu 90 Prozent Einbußen, wie orf.at berichtet.

Grund dafür ist der strenge Frost im Frühling – an einigen Orten gibt es einen Totalausfall der Ernte, gut überstanden haben die zu kalten Frühlingsnächte nur jene Bäume in besonders geschützten Lagen. Auch Hilfsmittel wie Frostkerzen oder Öfen hätten vor den kühlen Temperaturen laut dem Bericht nicht ausreichend geschützt.

„Wir hatten leider acht strenge Frostnächte im März und April, zum Teil mit minus acht Grad die ganze Nacht hindurch. In den meisten Fällen sind die Blüten und kleinen Früchte erfroren. Die Erntemengen sind daher sehr klein“, wird der Obmann des Vereins Wachauer Marillen, Franz Reisinger, zitiert.

Marillenpreise steigen

Da wiederum der Winter sehr milde verlaufen ist, haben die Bäume im heurigen Jahr schon früh ausgetrieben, weshalb nun die Frostschäden so hoch seien. „Seit 1996 mache ich das hauptberuflich, aber so viele Frosttage, mit so vielen Froststunden, das habe ich noch nicht erlebt“, sagt Obmann Reisinger. „So viel Ernteausfall habe ich auch noch nicht gehabt. Das ist leider außergewöhnlich. Damit müssen wir jetzt umgehen.“

Am stärksten ist laut Landwirtschaftskammer die Wachau betroffen – aber auch im Weinviertel könnten bis zu 70 Prozent der Ernte ausfallen. Die Folgen: Die Preise für Marillen dürften heuer steigen – und der Straßenverkauf wird vielerorts, wenn überhaupt, wohl sehr eingeschränkt stattfinden. Wer sichergehen will, sollte Marillen direkt beim Bauern vorbestellen. (red.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 26.06.2020)

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