Verbotene Liebe

„Leben zu müssen in so einem Fall ist schwer“

Gerstls „Mathilde Schönberg mit Tochter Gertrud“, 1906.
Gerstls „Mathilde Schönberg mit Tochter Gertrud“, 1906.Belvedere, Wien
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Verbotene Liebe in Wien um 1900: Mathilde Schönbergs Affäre mit dem Maler Richard Gerstl.

„Werter Herr Gerstl. Meinen besten Dank für Ihre liebe Bemühung, ich hätte Sie riesig gerne selbst gesprochen bin aber durch das Furchtbare so elend und herunter, dass es mir unmöglich war. (. . . ) Ich möchte Sie nun bitten, falls Sie in Richards Atelier Sachen finden, von denen Sie vermuten, dass sie mir gehören, sie einfach zu vernichten. Bitte mir nichts zu senden, es ist mir alles so furchtbar schmerzlich dass mich an dieses traurigste Unglück erinnert. – Glauben Sie mir, Richard hat von uns beiden den leichteren Weg gewählt. Leben zu müssen in so einem Fall ist schrecklich schwer.“

Vier Tage waren bei diesen Zeilen vergangen, seit Richard Gerstl sich in seinem Atelier im Alsergrund erstochen und erhängt hatte. Es war das Ende eines der heftigsten Liebesdramen der Wiener Moderne. Mathilde Schönberg, Verfasserin dieses Briefs an Gerstls Bruder, hatte ihren Geliebten am Vormittag verlassen, nach wochenlanger Affäre mit dem Maler wollte sie endgültig zu ihrem Mann, dem Komponisten Arnold Schönberg, und ihren zwei Kindern zurückkehren.

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