„Automobilfeindliche Stiere“, Peitschenhiebe und Bangen vor dem Katschberg: Vor 110 Jahren starteten unerschrockene Automobilisten zur ersten, bald berüchtigten Alpenfahrt.
Untröstlich war der Präsident des k. k. Österreichischen Automobil Club, ja wie ein Schock traf es den Verein, der doch gerade eben vom Kaiser zur Führung der Ehrenbezeichnung im Titel ermächtigt worden war – aber das Semmering-Bergrennen würde im Jahr 1910 ausfallen, weil ihm die Behörden die Genehmigung versagten.
Seit 1899 war es jährlich von Schottwien im Renntempo zur Passhöhe hinaufgegangen, und mit den Jahren war das Renommee der Veranstaltung ebenso angewachsen wie die Menge der Zuschauer, von denen viele mit dem Automobil angereist kamen und, inspiriert durch das Spektakel, die Heimfahrt ebenfalls im Renntempo angingen. Bevor die Proteste der Bevölkerung in geschwungene Mistgabeln umschlugen, verhandelte der Niederösterreichische Landtag das Thema, und die höheren Offiziellen, dem Automobil durchwegs zugetan, mussten die Entscheidung gegen das Rennen zähneknirschend unterfertigen.