Sicherheit

Frankreich zieht den Stecker vom ältesten AKW des Landes

APA/AFP/SEBASTIEN BOZON
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Das Atomkraftwerk Fessenheim galt laut Kritikern schon seit Jahrzehnten als Sicherheitsrisiko. Beschäftigte und Anrainer kritisierten die Abschaltung scharf.

Das elsässische Atomkraftwerk Fessenheim, das seit Jahrzehnten als Sicherheitsrisiko gilt, ist endgültig abgeschaltet worden. Der zweite Druckwasserreaktor des betriebsältesten Atomkraftwerks in Frankreich ist am späten Montagabend um 23 Uhr vom Stromnetz getrennt worden, wie der französische Energiekonzern EDF mitteilte.

Der Vorgang hatte am Montagnachmittag etliche Stunden früher als geplant begonnen. Der erste Reaktorblock des seit Ende 1977 Strom produzierenden und somit ältesten Kraftwerks Frankreichs war bereits Ende Februar vom Netz genommen worden. Kritikern galt das AKW an der Grenze zu Baden-Württemberg schon seit Jahrzehnten als Sicherheitsrisiko.

Region soll grünes Vorzeigeprojekt werden

Atomkraftgegner vor allem in Deutschland und der Schweiz hatten sich lange ohne Erfolg für ein Abschalten der beiden Reaktoren eingesetzt. Deutsche Politiker und Umweltaktivisten begrüßten die Stilllegung. Beschäftigte und Anrainer kritisierten die Abschaltung hingegen scharf.

Die Region um die Gemeinde Fessenheim im südelsässischen Departement Haut-Rhin soll nun zu einem grünen und grenzübergreifenden Vorzeigeprojekt werden. In einem deutsch-französischen Innovationspark sollen Projekte zu nachhaltiger Energiegewinnung umgesetzt werden. Bis das Gelände des Kernkraftwerks selbst genutzt werden kann, werden jedoch noch Jahrzehnte vergehen. Nach Betreiberangaben sind für die Vorbereitungen der Demontage fünf Jahre veranschlagt, der Abbau selbst dauert dann nochmals 15 Jahre.

In dem elsässischen Atomkraftwerk rund 30 Kilometer südwestlich von Freiburg kam es immer wieder zu Störfällen. Zuletzt kam es am Freitag zu einer Schnellabschaltung nach einem Gewitter.

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