Management

Adidas-Personalchefin stolpert über Rassismus-Debatte

Vorstandschef Kasper Rorsted übernimmt vorerst Karen Parkins Aufgaben.

Adidas-Personalchefin Karen Parkin nimmt nach Kritik an ihrem Umgang mit dem Thema Rassismus bei dem weltweit zweitgrößten Sportartikelhersteller den Hut. Der Aufsichtsrat habe ihr Rücktrittsgesuch als Arbeitsdirektorin zum Monatsende angenommen, teilte das Unternehmen am Dienstagabend mit.

Eine Gruppe von Mitarbeitern hatte sich nach einem Bericht des "Wall Street Journal" kürzlich über die 55-Jährige beschwert. Sie hatte im vergangenen Jahr bei einer internen Veranstaltung der US-Tochter Reebok Rassismus als "Lärm" abgetan habe, über den nur in Amerika debattiert werde, und gesagt, sie glaube nicht, dass Adidas ein Rassismus-Problem habe. Eine Entschuldigung von Parkin bezeichneten die Belegschaftsvertreter als unzureichend und forderten eine Untersuchung.

"Um das Unternehmen zu einen, ist es besser, wenn ich mich zurückziehe und den Weg für einen Wandel bereite", begründete die Personalchefin nun ihren Rücktritt. Der Tod des Afro-Amerikaners George Floyd in Polizeigewalt hatte die Debatte um die Diskriminierung Schwarzer in den USA und weit darüber hinaus aufflammen lassen. Parkins Posten übernimmt interimistisch Vorstandschef Kasper Rorsted. Aufsichtsratschef Igor Landau erklärte, Adidas brauche nun einen "beschleunigten Wandel".

Parkin arbeitet seit 23 Jahren für Adidas. Seit fünfeinhalb Jahren ist sie für das Management der 60.000 Adidas-Mitarbeiter weltweit verantwortlich. 2017 stieg sie in den Vorstand auf.

(APA/Reuters)

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