Tourismus

Motel One zieht Expansion in Österreich trotz Corona durch

imago images/Ralph Peters
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Zu den sieben bestehenden Häusern sollen ab 2022 noch zwei hinzukommen, eines in Innsbruck und eines in Graz. In Linz gibt es seit heuer im Februar ein Hotel der Münchner Gruppe.

Wie die gesamte Tourismusbranche hat auch die Münchner Hotelkette Motel One die Coronakrise heftig zu spüren bekommen. An ihren Expansionsplänen in Österreich hält sie aber fest. "Die Baustelle in Graz läuft derzeit im Plan und wir hoffen in 2022 am Jakominiplatz unser Motel One eröffnen zu können", sagte Österreich-Chef Gerhard Zeilinger zur APA. Geplant sind dort 170 Zimmer.

"Unser Projekt in Innsbruck am Hauptbahnhof, im neuen P3 Turm, läuft ebenfalls weiter", berichtete der Managing Director von Motel One Österreich. "Allerdings können wir heute noch keinen Eröffnungstermin nennen, es liegen nach unseren Informationen noch nicht alle Genehmigungen vor und die Bauarbeiten haben noch nicht begonnen." Das Hotel in Innsbruck soll 240 Zimmer bekommen. Heuer im Februar, kurz vor dem Höhepunkt der Coronakrise, hatte die Budget Design Hotelgruppe ein Haus in Linz mit 111 Zimmern eröffnet.

In Österreich betreibt die Budget Design Hotelgruppe im Joint Venture mit der Verkehrsbüro Group aktuell sieben Hotels - vier Standorte in Wien, zwei in Salzburg sowie das neue Haus am Linzer Hauptplatz. Das erste Motel One außerhalb Deutschlands wurde vor acht Jahren in Wien eröffnet. Österreich zählt zu den stärksten internationalen Märkten der Gruppe.

Acht Prozent Auslastung im Mai

Nach dem coronabedingten Shutdown, der die gesamte Hotelbranche schwerst getroffen hat, ist das Management von Motel One den Angaben zufolge vorerst "verhalten optimistisch". Das Unternehmen stehe vor "einem sehr herausforderndem Jahr und einem schwer planbaren Geschäftsverlauf", betonte Zeilinger. "Wir rechnen aus heutiger Sicht mit Verlusten."

Mit dem in Österreich generell wieder erlaubten Hotelbetrieb seit kurz vor Pfingsten erwacht die gesamte Branche wieder zum Leben. "Die Auslastung im Juni entwickelt sich positiv und wir konnten mit Öffnung der Grenzen zu den Nachbarländern eine deutliche Nachfrageverbesserung verzeichnen", so der Österreich-Chef. Aktuell liege die Hotelgruppe hierzulande bei rund 40 Prozent Auslastung - zehn Tage davor waren es erst 20 Prozent. Die Buchungslage hat sich also vorerst etwas entspannt.

"Im April hatten wir in der gesamten Motel One Gruppe europaweit nahezu keine Gäste", erzählte Zeilinger. Zudem sei im ganzen Konzern Kurzarbeit angeordnet worden. Im Mai sei dann, insbesondere in Deutschland und Österreich, "eine leichte Belebung" im Bereich der Geschäftsreisen und systemrelevanten Übernachtungen zu verzeichnen gewesen. Da brachte es die Hotelgruppe in Österreich auf rund 8 Prozent Belegung.

"Im Juni, mit dem Re-Start der touristischen Übernachtungen, konnten wir bereits in den ersten Wochen eine deutliche Besserung der Nachfrage spüren", sagte der Österreich-Chef. "Wir sind optimistisch, dass sich mit der jetzigen Öffnung der Grenzen und damit der Möglichkeit, Gäste aus Deutschland und den anderen Nachbarländern wieder begrüßen zu dürfen, die Nachfrage weiter verbessern wird."

Gruppe mit 74 Hotels

Auch die Salzburger Festspiele stattfinden zu lassen, sei für Österreich, aber auch über die Landesgrenzen hinaus, "ein optimistisches und positives Signal für die Kultur aber auch für den Tourismus". Die Buchungen an den beiden Standorten in Salzburg seien zwar noch verhalten, aber die Nachfrage steige. "Wir wissen um das Sicherheitsbedürfnis unserer Gäste und bieten, neben den hohen Hygienestandards, höchstmögliche Buchungsflexibilität."

International umfasste die Motel-One-Gruppe zum Jahresende 74 Hotels mit rund 20.851 Zimmern in Deutschland, Österreich, Großbritannien, Belgien, Tschechien, Polen, Frankreich, Spanien, den Niederlanden und der Schweiz. Das 2000 gegründete Unternehmen erzielte 2019 einen Umsatz von 562 Millionen Euro bei einer durchschnittlichen Auslastung von 77 Prozent.

"Grundsätzlich sind wir bei Motel One gut aufgestellt und werden diese unvorhergesehene Krise meistern", meinte Zeilinger zuversichtlich. Das Unternehmen hoffe auch "auf die Wirkung und Unterstützung der Konjunktur- und Förderpakete der einzelnen Länder".

(APA)

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