Immobilien

Hotspots können sich Luxus leisten

Kitzbühel zählt zu den exquisiten Wohngegenden.
Kitzbühel zählt zu den exquisiten Wohngegenden.APA/EXPA/JOHANN GRODER
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Sehr teure Liegenschaften gibt es hierzulande vor allem an exquisiten Orten. Besitzer teurer Einfamilienhäuser hatten im Vorjahr aber das Nachsehen.

Wien. Bei den heimischen Luxusimmobilien ist die Summe der Kaufpreise im Jahr 2019 zurückgegangen. Unter dem Strich sank das Transaktionsvolumen gegenüber dem Jahr davor um 2,1 Prozent auf 2,82 Mrd. Euro. Das geht aus den entsprechenden Verbücherungen im Grundbuch hervor, wie der Maklerverbund Remax in der Vorwoche mitteilte. Kurzfristig zeige die Coronakrise nur wenig preisliche Auswirkungen auf den Markt.

„Der kleine, aber feine Luxus-Immobilienmarkt in Österreich ist sehr überschaubar und fokussiert sich im Wesentlichen auf einige wenige Hotspots – Regionen wie Kitzbühel, Lech/Zürs, St. Anton, Velden, das Salzkammergut, Zell am See, den Bodensee sowie einzelne Bezirke in bzw. rund um Wien. Und auch die Städte Innsbruck und Salzburg faszinieren kaufkräftiges Publikum, sie sind sehr begehrt – und teuer“, so Remax-Österreich-Geschäftsführer Bernhard Reikersdorfer.

Generell prägen drei Faktoren die Luxusstandorte: Schnee, Wasser und Kultur. So gehörten etwa auch der Wörthersee, der Millstätter See, Bregenz und vor allem das Zentrum und die Grünlagen der Bundeshauptstadt zu den begehrtesten und damit teuersten Plätzen in Österreich. Doch auch Schlösser, Burgen und historische Gebäude ziehen Investoren an.

Tirol als Luxusdomizil

Das Transaktionsvolumen bei Luxuswohnungen nahm im abgelaufenen Jahr um 1,5 Prozent leicht zu – bei Dachgeschoßwohnungen waren es sogar fünf Prozent. Bei Einfamilienhäusern im Top-Segment kam es allerdings zu einem kräftigen Minus von 14,5 Prozent. Den Rückgang konnte auch der florierende Verkauf von Gebäuden und Grundstücken in Seelagen nicht abfangen.

Hierzulande kostete ein Luxushaus 2019 mindestens 680.750 Euro – im Jahr davor waren es 705.000 Euro. Tirol hat mit knapp 23 Prozent den größten Anteil am Luxus-Einfamilienhaus-Markt, gefolgt von Salzburg (18,5 Prozent) und Wien. Für eine Wohnung im gehobenen Segment mussten Käufer 498.800 Euro (2018: 466.000 Euro) bezahlen. Eine Top-Dachgeschoßwohnung war mit mindestens 890.000 Euro (2018: 940.000 Euro) bepreist. Diesen Preisen liegen dem Immobilienunternehmen zufolge die Zahlen der 2019 bundesweit 596 teuersten gehandelten Einfamilienhäuser und der 2492 teuersten Wohnungen zugrunde. Diese Immobilien fallen in das nationale Top-fünf-Prozent-Ranking und zählen somit definitionsgemäß zum Luxussegment. Auch die 134 verkauften Dachgeschoßwohnungen bzw. die Seegrundstücke und die Seeliegenschaften gehören zu diesen top fünf Prozent.

Die Top-fünf-Einfamilienhäuser in Wien kosteten im Durchschnitt 5,9 Mio. Euro, jene in Tirol sogar 6,6 Mio. Euro. Bei den Wohnungen waren es in der Bundeshauptstadt im Schnitt 7,1 Mio. Euro und in Tirol 3,1 Mio. Euro. Die Top-fünf-Penthouse-Wohnungspreise lagen bei 7,5 Mio. Euro. (ag.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 06.07.2020)

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