Sicherheitspolitik

Stoltenberg plädiert für „globalere Nato“

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Der Nato-Chef ist für eine Partnerschaft mit Japan, Südkorea, Australien und Neuseeland.

In der Debatte über eine stärkere Position des Westens gegenüber China plädiert Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg für eine „globalere Nato“. Dazu gehöre eine politische Zusammenarbeit des atlantischen Bündnisses mit Partnern wie Australien, Neuseeland, Südkorea und Japan, sagte der Norweger in einem Interview.

„Die Nato ist nicht nur eine Militärallianz, sie ist vor allem ein politisches Bündnis.“ Bei der Haltung des Bündnisses gegenüber China müsse man unterscheiden zwischen militärischer Präsenz und politischen Initiativen. „Das heißt nicht, dass nun die Schiffe der Nato Kurs nehmen sollen auf das Südchinesische Meer“, fügte er hinzu. Die globale Machtbalance verschiebe sich, und die Nato müsse sicherstellen, dass sie ihren technologischen Vorsprung beibehalte, betonte Stoltenberg.

Neue Rüstungskontrolle

Als eine der wichtigsten Aufgaben in den kommenden Jahren bezeichnete Stoltenberg ein Gegensteuern gegen den weltweit drohenden neuen Rüstungswettlauf. Nötig sei eine neue Art von Rüstungskontrolle. „Wir können nicht mehr wie früher nur die Sprengköpfe zählen“, sagte Stoltenberg. „Es geht um neue Technologien, neue Arten ihrer Verknüpfung, am Ende um Algorithmen, nicht zuletzt auch um künstliche Intelligenz.“ China müsse unbedingt in diesen Prozess einbezogen werden. „Das Land ist ja dabei, zum Beispiel auf dem Gebiet künstlicher Intelligenz technologisch in Führung zu gehen.“

Im Hinblick auf den Gipfel der EU-Staats- und Regierungschefs Ende der Woche sprach sich Stoltenberg zugleich für gemeinsame Verteidigungsanstrengungen aus. Dies könne neue militärische Fähigkeiten schaffen und die Lastenteilung innerhalb der Allianz verbessern: „Das ist gut für Europa, gut für die Nato und gut für die Wirtschaft.“

(Reuters)

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