Studie

China baut seine Militärmacht in Afrika massiv aus

Präsident Xi am China-Afrika-Gipfel
Präsident Xi am China-Afrika-Gipfel(c) imago images/Xinhua (Huang Jingwen via www.imago-images.de)
  • Drucken

Die aufstrebende Weltmacht ist auf der nächsten Stufe der Entwicklung angekommen, schreibt eine Studie.

China weitet nach einer Studie seine militärische Präsenz auf dem afrikanischen Kontinent massiv aus. "Peking hofft, seine Beziehungen mit afrikanischen Staaten über eine Handelsbeziehung hinaus auszubauen", heißt es in einer Reuters vorliegenden neuen Studie der Konrad-Adenauer-Stiftung und des China-Instituts Merics in Berlin. Die kommunistische Regierung in Peking verstärke den Einsatz von Militärs bei UN-Einsätzen sowie die militärische Ausrüstung afrikanischer Staaten. China sei der zweitgrößte Waffenlieferant in Afrika. "China versucht zu demonstrieren, dass es eine 'verantwortliche große Macht' ist und will damit sein internationales Ansehen und seine Position stärken", schreiben die Autoren der Studie. Ingesamt hielten sich mehr als eine Million Chinesen in Afrika auf. In Dschibuti gibt es bereits eine chinesische Marinebasis.

Westliche Staaten beobachten seit Jahren, dass China seine Handelsbeziehungen in Afrika ausbaut und sich zudem Rohstoffvorräte auf dem Kontinent sichert. Dies hatte anti-chinesische Reaktionen in einigen afrikanischen Ländern ausgelöst.

Anderer Weg als EU und USA

Die Studie beschreibt nun, dass die aufstrebende Weltmacht auf der nächsten Stufe der Entwicklung angekommen sei. Dabei gehe sie einen anderen Weg als die EU oder die USA. So würden neben Ausrüstungshilfen für die Streitkräfte auch afrikanische Militärs in größerem Umfang in China ausgebildet. Zudem entsende das Land verstärkt auch bewaffnetes Personal für UN-Einsätze wie etwa für die Minusma-Mission in der Sahelzone. Die Autoren raten den Europäer, China künftig nicht mehr nur als wirtschaftlichen Konkurrenten und Partner, sondern zunehmend auch als sicherheitspolitischen Akteur in Afrika wahrzunehmen.

Die Studie basiert auf 60 Interviews mit Sicherheitsexperten in acht westafrikanischen Ländern.

(Reuters)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.