Treffen in Brüssel

Serbien und Kosovo reden wieder

Serbian President Aleksandar Vucic attends an interview with Reuters in Belgrade
Serbian President Aleksandar Vucic attends an interview with Reuters in BelgradeREUTERS
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Unter EU-Vermittlung treffen sich die Staatschefs Aleksandar Vučić und Avdullah Hoti in Brüssel. Erstmals seit eineinhalb Jahren führen die beiden Länder wieder ein direktes Gespräch.

Nach eineinhalb Jahren führen Serbien und Kosovo erstmals wieder direkte Gespräche unter EU-Vermittlung. Der serbische Präsident Aleksandar Vučić und der erst im Juni angelobte kosovarische Ministerpräsident Avdullah Hoti treffen sich am Donnerstagnachmittag in Brüssel (16.00 Uhr). Von EU-Seite nehmen der Außenbeauftragte Josep Borrell und der Westbalkan-Beauftragte Miroslav Lajčák an den Beratungen teil.

In einer Video-Konferenz am Sonntag hatten sich beide Seiten auf das persönliche Treffen geeinigt. Davor hatte Borrell beide Seiten aufgerufen, "politischen Mut" zu zeigen, um einen Weg nach vorne zu finden. Der Konflikt verhindere wirtschaftlichen Fortschritt und Stabilität. Die Gespräche erforderten die Bereitschaft zu "Kompromissen und Pragmatismus".

Der Kosovo hatte sich 2008 von Serbien losgesagt. Anders als die meisten EU-Länder erkennt Serbien die Unabhängigkeit bis heute nicht an. Die EU macht dies aber zur Vorbedingung für einen Beitritt des Landes. 2011 begann ein von der EU vermittelter Dialog zwischen Belgrad und Prishtina. Er soll zur Normalisierung der Beziehungen zwischen den beiden Nachbarländern führen, liegt aber seit November 2018 auf Eis.

Der Anlauf zu neuen Gesprächen entstand, nachdem die Ankläger des Haager Sondergerichts für das Kosovo dem kosovarischen Präsidenten Hashim Thaci Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit zur Last gelegt hatten. Wegen Thacis drohender Anklage war ein ursprünglich Ende Juni im Weißen Haus in Washington geplanter Gipfel mit Serbien und dem Kosovo geplatzt.

(APA/AFP)

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